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Andenschakal
Systematik
Klasse: Säugetiere

(Mammalia)

Unterklasse: Höhere Säugetiere

(Eutheria)

Ordnung: [1]

Raubtiere (Carnivora)

Überfamilie: Hundeartige

(Canoidea)

Familie: [2]

Hunde (Canidae)

Tribus: Echte Hunde

(Canini)

Gattung: Pseudalopex
Art: Andenschakal
Wissenschaftlicher Name
Pseudalopex culpaeus
Molina, 1782

Beschreibung[]

Aussehen und Maße[]

Der Andenschakal erreicht je nach Unterart und Geschlecht eine Körperlänge von 60 bis 115 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 30 bis 45 Zentimeter, eine Hinterfußlänge von 13 bis 18,1 Zentimeter, eine Ohrlänge von 8 bis 9,5 Zentimeter sowie ein Gewicht von rund 4,3 bis 11,5 Kilogramm. Pseudalopex culpaeus lycoides gilt als die größte, Pseudalopex culpaeus smithersi als die kleinste Unterart. Weibchen bleiben ein wenig kleiner und schmächtiger als Männchen. Das kräftige Gebiss besteht aus 42 Zähnen, die zahnmedizinische Formel lautet I3/3, C1/1, P4/4, M2/3. Das dichte und weiche Fell weist auf dem Rücken und im Schulterbereich eine grau melierte Färbung auf. Der Kopf, die Ohren und die Läufe sind gelblichbraun gefärbt. Die Innenseiten der Läufe weisen für gewöhnlich eine weißliche bis cremefarbene Färbung auf. Ähnlich gefärbt ist das ventrale Fell. Die dichte Unterwolle ist beige gefärbt und schützt die Tiere vor allem während der kalten Jahreszeit vor Unterkühlung. Die Rute ist im Bereich der Spitze schwarz gefärbt. Der Kopf ähnelt dem des Rotfuchses und läuft zur Schnauze hin spitz zu. Seitlich der Schnauze zeigen sich lange, dunkel gefärbte Tasthaare, die sogenannten Vibrissen, die der Orientierung dienen. Die Ohren sind lang und von stehender Form.

Lebensweise[]

Andenschakale führen eine zurückgezogene und nachtaktive Lebensweise. Die Aktivitätsphase beginnt 1 bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang und endet gegen Morgengrauen. Die Tiere leben in kleinen Familiengruppen oder paarweise. Sie gelten als territorial und beanspruchen für gewöhnlich ein Revier in einer Größe von 7,5 bis 10 (8) Quadratkilometer.

Unterarten[]

Verbreitung[]

Das Verbreitungsgebiet des Andenschakals erstreckt sich in Südamerika von Ecuador, entlang der Anden bis in den Süden von Argentinien. Beliebte Lebensräume sind die trockenen Halbwüsten auf den Hochplateaus der Anden. In tieferen Lagen werden auch mediterranes Busch- und Grasland sowie westlich der Anden auch lichte Wälder besiedelt. Östlich der Anden ist der Andenschakal auch in der patagonischen Pampa anzutreffen. Die größten Populationen sind jedoch im Gebirge, in Höhen von 1.000 bis 4.500 Metern über NN. beheimatet. Das Verbreitungsgebiet der einzelnen Unterarten kann der obigen Aufstellung entnommen werden.

Ernährung[]

Andenschakale gehören zu den opportunistischen Fleischfressern. Auf der Speisekarte stehen vor allem kleinere Säugetiere (Mammalia).Dazu gehören insbesondere [3] Hasen (Leporidae) wie [4] Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) und Feldhasen(Lepus europaeus). Aber auch Jungtiere der Guanakos (Lama guanacoe) werden gelegentlich gerissen. Lokal werden beispielsweise auch Gewöhnliche Degus (Octodon degus) und Chilenische Chinchillaratten (Abrocoma bennetti) gejagt. Zu einem kleinen Teil werden Reptilien (Reptilia), [5] Vögel (Aves), Gliederfüßer (Arthropoda), Aas und Früchte gefressen. Auf Nahrungssuche gehen die Tiere ausschließlich in der Nacht.In seinem Lebensraum steht der Andenschakal in Nahrungskonkurrenz zum Argentinischen Graufuchs (Pseudalopex griseus). Dies ist insbesondere in Chile und Argentinien der Fall. In einigen Regionen tritt auch eine Nahrungskonkurrenz zuKleinfleckkatzen (Oncifelis geoffroyi), Pampaskatzen (Oncifelis colocolo), [6] Kleingrisons (Galictis cuja), [7] Schleiereulen (Tyto alba), Kaninchen-Eulen (Athene cunicularia), Patagonien-Uhus (Bubo virginianus nacurutu), Patagonien-Sperlingskäuzen(Glaucidium nanum) sowie zahlreichen Greifvögeln (Falconiformes) wie dem Blaubussard (Geranoaetus melanoleucus), dem Wüstenbussard (Parabuteo unicinctus) oder dem Buntfalken (Falco sparverius) auf.

Fortpflanzung[]

Der Andenschakal erreicht die Geschlechtsreife mit gut einem Jahr. Die Geschlechter leben in einer monogamen Einehe. Die Paarungszeit beginnt in den meisten Regionen im Juni und kann sich bis in den Oktober hinein erstrecken. Dabei kommt es in einer Saison nur zu einem Wurf. Zu den Geburten kommt es in der Regel zwischen Oktober und Dezember. Zu dieser Zeit ist Nahrung reichlich vorhanden und die Jungen haben gute Überlebenschancen. Nach einer Tragezeit von 55 bis 60, in kalten Regionen von bis zu 65 Tagen bringt das Weibchen in ihrem Erdbau 3 bis 6 (5,2) Welpen zur Welt. Der Nachwuchs kommt mit geschlossenen Augen auf die Welt und wiegt zwischen 165 und 170 Gramm. Die Säugezeit erstreckt sich über einen Zeitraum von 50 bis 60 Tage. Ab der vierten Lebenswoche nehmen die Welpen bereits ihre erste feste Nahrung zu sich. Ab diesem Zeitpunkt lassen sie die Jungtiere auch erstmals vor der Wohnhöhle blicken und erkunden die nähere Umgebung. Mit wachsamen Auge wacht die Mutter über den Nachwuchs bei ihren ersten Gehversuchen. Aber schon bald nimmt der Nachwuchs an den ersten Jagten teil und die Kleinen erlernen nach und nach ihr Handwerk für das spätere Überleben. Um die Aufzucht des Nachwuchses kümmern sich beide Elternteile. Das Familienleben gestaltet sich ausgesprochen sozial, herangebrachte Nahrung wird unter allen Mitgliedern einer Gruppe gerecht geteilt. So kommt vor allem der Nachwuchs nicht zu kurz. Im Alter von etwa 7 Monaten sind Andenschakale ausgewachsen. Das Alter in Freiheit dürfte unter zehn Jahren liegen. In Gefangenschaft hat der Andenschakal eine Lebenserwartung von rund zwölf oder mehr Jahren.

Ökologie, Gefährdung und Schutz[]

In der Nähe des Menschen sind Andenschakale keine gern gesehenen Gäste, da sie offensichtlich das Geflügel der Bauern reißen und auch vor Lämmern von Schafen und Ziegen nicht halt machen. Daher stellt die einheimische Bevölkerung den Andenschakalen nach. In weiten Teilen des Verbreitungsgebietes ist die Bejagung jedoch verboten. Seit 1980 dürfen die Tiere in Chile nicht mehr erlegt werden. Auch der Handel mit den Tieren und den Produkten aus den Tieren ist streng reguliert, da Andenschakale im Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) in Anhang II geführt werden. In der Roten Liste der IUCN wird die Art als nicht gefährdet (LC, Least concern) geführt.

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