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Info: Die Dominikanermöwe (Larus dominicanus) zählt innerhalb der Familie der Möwen (Laridae) zur Gattung Larus. Im Englischen wird Die Dominikanermöwe kelp gull genannt.

Aussehen und Maße: Die Dominikanermöwe erreicht eine Körperlänge von 55 bis 63 Zentimeter sowie eine Flügelspannweite von 128 bis 140 Zentimeter. In der Gefiederfärbung zeigt sich bei den Geschlechtern kein Dimorphismus. Die Flügelspitzen weisen eine schwarze Färbung auf, ein schwarzes Band zieht sich über den gesamten Flügel und ist auf der Unterseite als hellgraues Band sichtbar. Ansonsten sind die Flügel auf der Oberseite schwarzbraun bis schwarz, die Unterseite der Flügel ist weiß gefärbt. Das gesamte restliche Gefieder ist rein weiß gefärbt. Der Schnabel weist bis auf einen roten Fleck im Bereich der Spitze des Unterschnabels eine gelbe Färbung auf. Rund um die Augen zeigt sich ein schmaler roter Ring. Die Iris ist gelblich, die Pupille ist dunkel gefärbt. Die Beine, die Füße und die Schwimmhäute zwischen den Zehen weisen eine gelblichgrüne Färbung auf. Juvenile Dominikanermöwen weisen vor allem im ersten Lebensjahr eine graubraune Färbung auf. Die adulte Ausfärbung stellt sich mit der Geschlechtsreife im vierten Lebensjahr ein.

Lebensweise: Dominikanermöwen gelten als ausgesprochen räuberisch. Mit Vorliebe werden die Nester anderer Vögel geplündert, wobei sie auch die Nester der eigenen Art nicht verschonen und Eier und Küken rauben. Das eigene Nest wird jedoch gegen Eindringlinge und Fleischfresser vehement verteidigt. Dominikanermöwen sind ausschließlich im Küstenbereich anzutreffen, im Hinterland kommen sie nicht vor. An den Stränden haben sie es auch auf Krebstiere abgesehen. Derartige Beutetiere können sie jedoch nicht ohne weiteres fressen. Daher tragen Dominikanermöwen Krebse in die Luft und lassen sie auf Felsen oder Steine zerschellen, um an das Fleisch zu kommen.

Verbreitung: Dominikanermöwen sind sehr weit verbreitet. Neben der Antarktis werden auch Teile des südlichen Afrika, Madagaskar, Australien, Neuseeland und Südamerika besiedelt. In Afrika sind sie vor allem in Senegal, Gambia, Gabun, Angola, Kenia, Tansania, Mosambik, Namibia und Südafrika anzutreffen. Die Nominatform weist das größte Vebreitungsgbebiet auf. Endemisch ist nur Larus dominicanus melisandae, sie lebt auf Madagaskar. Dominikanermöwen kommen ausschließlich an Küsten vor. Hier liegen sowohl ihre Brutgebiete als auch die Nahrungshabitate. Gelegentlich trifft man sie auch im Bereich der Mündungsdelta großer Flüsse.

Ernährung: Die Dominikanermöwe ist ein opportunistischer Allesfresser. Neben reichlich Fische (Actinopterygii), Muscheln (Bivalvia) und Krebstieren (Crustacea) stehen auch Eier und Küken anderer Vogelarten auf der Speisekarte. Aber auch wirbellose Tiere, Algen auch Aas werden durchaus häufig gefressen. Schnecken (Gastropoda), Reptilien (Reptilia), Kleinsäuger wie Mäuse (Mus) werden ebenso nicht verschmäht. In der Nähe des Menschen sind auch Mülldeponien und sonstige Abfall-Lagerstätten ein beliebtes Nahrungshabitat.

Fortpflanzung: Dominikanermöwen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von drei bis vier Jahren. Die Paarungs- und Brutzeit erstreckt sich über das Frühjahr. Beliebte Bruthabitate sind flache Zonen von felsigen Küsten oder ähnliche strukturierte, dem Festland vorgelagerten Inseln. Windgeschützte Felsspalten, Felsvorsprünge oder kleine Felshöhlen dienen dabei als Brutplatz. Dominikanermöwen sind Kolonienbrüter, die in mittelgroßen bis großen Gruppen brüten. Jedes Nest wird jedoch als kleines Revier angesehen und dementsprechend von den einzelnen Brutpaaren, die zumeist in einer monogamen Einehe leben, verteidigt. Das eigentliche Nest ist eine einfache Vertiefung oder Mulde, die spärlich mit weichen Pflanzenteilen (Algen), Federn und anderen weichen Materialien ausgepolstert wird. Auch menschliche Abfälle wie beispielsweise Plastikstreifen und Papier werden zum Auspolstern verwendet. Um den Nestbau kümmert sich dabei hauptsächlich das Männchen.

In das fertige Nest legt das Weibchen meist drei Eier, die eine gräuliche Färbung aufweisen. Beide Geschlechter wärmen die Eier abwechselnd über einen Zeitraum von 24 bis 29 Tagen. Die geschlüpften Küken sind nur spärlich befiedert aber ansonsten schon recht weit entwickelt. Gegen Ende des zweiten Lebensmonates verfügen die Jungtiere über eine komplette Befiederung. Um die Versorgung des Nachwuchses mit Nahrung kümmern sich beide Elternteile. Die Flugfähigkeit erreichen die Jungvögel mit zwei Monaten. Selbständig sind sie jedoch nicht vor einem Alter von etwa 70 bis 80 Tagen. Aufgrund der langen Nestlingszeit kommt es in einer Saison nur zu einem Gelege. Die Lebenserwartung einer Dominikanermöwe liegt bei über 20 Jahren.

Gefährdung und Schutz: Das Verbreitungsgebiet der Dominikanermöwe erstreckt sich über nahezu 10 Millionen Quadratkilometer. Die Bestände der Populationen liegen jedoch nicht vor. Die Dominikanermöwe kommt jedoch überall sehr häufig vor. Damit gehört der Dominikanermöwe nicht zu den bedrohten Arten. In der Roten Liste der IUCN wird die Art daher als nicht gefährdet geführt. Zu den größten Bedrohungen gehören heute die Wasser- und Umweltverschmutzung. Dominikanermöwen gelten insgesamt als sehr anpassungsfähig und können sich problemlos an geänderte Lebensraumparameter anpassen.

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