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Info: Der Doppelzahnweih (Harpagus bidentatus) zählt innerhalb der Familie der Habichtartigen (Accipitridae) zur Gattung Harpagus. Im Englischen wird der Doppelzahnweih double-toothed kite genannt.

Aussehen und Maße: Der Doppelzahnweih erreicht eine Gesamtkörperlänge von etwa 29,0 bis 35,0 Zentimeter, wobei das Weibchen größer und schwerer ist als das Männchen. Die Geschlechter ähneln sich in der Gefiederfärbung. Die Flügellänge des Männchens beträgt 20,0 bis 22,5 (21,6) Zentimeter, die Schwanzlänge 15,1 bis 16,6 (15,7) Zentimeter, der Bereich des Oberschnabels von der Schnabelspitze bis zum Federansatz (Culmen) mißt 1,4 bis 1,7 (1,6) Zentimeter. Die Flügellänge des Weibchens beträgt 21,8 bis 23,4 (22,2) Zentimeter, die Schwanzlänge 14,5 bis 16,7 (15,8), der Bereich des Oberschnabels von der Schnabelspitze bis zum Federansatz (Culmen) mißt 1,4 bis 1,8 (1,6) Zentimeter. Die Seiten des Kopfes und die Unterseite der Erwachsenen sind hauptsächlich schieferblau gefärbt. Die Flügel und der Bürzel erscheinen bei dem Weibchen mehr bräunlich. Die Flügel und der Schwanz weisen eine schwärzliche Tönung auf. Die weißen Spitzen der Schwanzfedern sind schmal und mit drei schmalen blassen Binden besetzt. Die Kehle ist von einer weißen Färbung und mit einem dunklen medianen Streifen versehen. Die Unterseite ist mehr oder weniger rotbraun und oft mit weißen Streifen, besondern hinten, besetzt. Die Flügelunterdecken und die Achselfedern weisen eine weiße Färbung auf. Die Handschwingen sind unten auffällig mit schwarzen und weißen Binden versehen. Die Iris ist von einer orange-roten Tönung und die nackte Haut im orbitalen Bereich ist gelblich-grün. Ferner weist die Wachshaut eine graue Färbung auf. Der Schnabel ist überwiegend schwarz, an der Basis erscheint er grau. Charakteristisches Merkmal dieser Art sind die zwei getrennten Kerben nahe der Spitze der oberen Schnabelhälfte. Die Füße weisen eine hellgelbe Färbung auf. Die gesamte Unterseite, außer die Schwanzbinden, ist bei den Jugendlichen dunkelbraun. Die Seiten des Kopfes sind bläulich-grau. Des Weiteren ist die Unterseite einheitlich cremeweiß und mit goldfarbenen Streifen und braunen Flecken besetzt.

Lebensweise: Der Doppelzahnweih ist ein irruptiver lokaler Migrant. Die Jugendlichen verlassen mit Erreichen der Geschlechtsreife das Brutgebiet. Die Art bewohnt die mittleren Höhenlagen und im Inland die primären Hochlandwälder, die niedrigen Berghänge sowie die Waldränder. In Trinidad hält sich der Doppelzahnweih meist an exponierten Stellen auf oder fliegt knapp unter der Baumkrone, gelegentlich kommt es zu einem drastischen Anstieg, um in andere Bereiche zu fliegen. Sehr oft thront er im Innern des Waldes in der Mitte eines Baumstumpfes. In der Mittagszeit steigt er in große Höhen auf, aber nicht um Nahrung zu finden. Er lebt einzeln oder paarweise. 

Gelegentlich begleiten die Erwachsenen die Jugendlichen. Auf Costa Rica bevorzugt die Art feuchte Gebiete, manchmal hält sich die Art auch im Regenwald auf oder man findet den Doppelzahnweih in semi-offenen bis geschlossenen Wäldern. In Panama tritt die Art vor allem in bewaldeten Gebieten auf. Des Weiteren besucht der Doppelzanweih die Ackergrenzen, Wiesen und die Savannen, wo er sich in der Nähe von Bächen aufhält. In Venezuela ist der Doppelzahnweih am Rande von Forststrassen zu finden und auf Suriname tritt die Art in Wäldern, an Waldrändern und auch im Bereich von Savannen und sogar in Küstenregionen auf.

Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN ist der Doppelzahnweih in folgenden Gebieten heimisch: Belize, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Französisch-Guayana, Guatemala, Guyana, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago sowie Venezuela. Der Doppelzahnweih kommt in folgenden Lebensräumen vor: Subtropische und tropische feuchte Tieflandwälder, subtropische und tropische feuchte Montanwälder sowie Trockensavannen.

Fortpflanzung: Je nach Verbreitungsgebiet und Unterart erfolgen Paarung und Brut zu unterschiedlichen Jahreszeiten. In Mexiko beginnt dies im April und in Guatemala finden Paarung und Brutt in den Monaten vom April bis Juli statt. Auf Costa Rica sind die Paarungs- und Brutzeit von Ende Januar bis Anfang April und in Panama von März bis Juli. In Ecuador erfolgt die Brut im September, in Bolivien im Oktober und auf Trinidad im März. Auch die Wahl der Brutplätze ist unterschiedlich, so kann der Horst sich auf einer Kaffeeplantage, im Auwald oder in Sümpfen befinden. Der Horst wird meist auf einem hoch gewachsenen Baum (Ceiba), etwa 17 Meter, in einer Astgabel oder auch in Bromelien angelegt. Er ist eine flache, tassen- oder schalenförmige Struktur, bestehend aus Ästen und Zweigen. Das Innere des Horstes wird meist mit feinen Zweigen und grünen Blättern ausgekleidet. Das Gelege besteht aus 1 bis 4 Eiern. Die Eier weisen eine weiße Färbung auf und sind mit braunen Flecken oder Sprenkeln besetzt. Die Inkubationszeit beträgt etwa 42 bis 45 Tage und die Nestlingszeit dauert etwa 27 bis 37 Tage. Die Jungvögel sind noch für mindestens zwei Monate von den Eltern abhängig, wahrscheinlich noch länger.

Bedrohung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Doppelzahnweih heute noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Er ist in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Doppelzahnweih selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird der Doppelzahnweih als least concern (nicht gefährdet) geführt.

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