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Info: Der Dreibinden-Olivtyrann (Elaenia parvirostris), auch unter dem Synonym Elainea parvirostris bekannt, zählt innerhalb der Familie der Tyrannen (Tyrannidae) zur Gattung Elaenia. Im Englischen wird der Dreibinden-Olivtyrann small-billed elaenia genannt. Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach keine bekannt.

Aussehen und Maße: Der Dreibinden-Olivtyrann erreicht eine Körperlänge von etwa 13,0 bis 15,0 Zentimeter. Die Art fällt auch diese infolge ihrer unscheinbaren Färbung und versteckten Lebensweise im Gezweig der Bäume kaum auf. Die Iris weist eine braune Färbung auf. Der Oberschnabel ist von einer schwarzen Färbung und die Basis des Unterkiefers ist weiß gelb-orangefarben. Die Kehle und die Brust sind sehr blass grau und die Flanken erscheinen blass gelblich. Die Beine und Füße sind schwarz geschönt. Das Obergefieder weist eine bräunlich olivgrüne Färbung mit einem versteckten weißen koronalen Fleck auf. Der Dreibinden-Olivtyrann unterscheidet sich vom Gelbbauch-Olivtyrann (Elaenia flavogaster) und vom Nördlichen Strauchtyrann (Sublegatus arenarum) durch den kleinen Schnabel und den klaren gräulich gefärbten unteren Partien und dem nur geringen verwaschenen gelblichen unteren Bauchbereich, der fast weiß erscheint. Der Ruf klingt sehr kräftig und sehr hoch etwa wie "Wiuuw" oder "Wijuuw". Der erste Part ist betont und höher und der Song besteht aus drei oder vier Silben.

Lebensweise: Dreibinden-Olivtyrannen leben einzelgängerisch und zurückgezogen, die Geschlechter treffen sich nur während der Paarungszeit, in der sie eine monogame Saisonehe führen. In den meisten Verbreitungsgebieten gelten die Vögel als Zugvögel. Der Gesang ertönt im Wesentlichen nur während der kurzen Balzzeit. Der Zug beginnt in der Regel, wenn die Nahrung in Form von Insekten knapp wird, spätestens jedoch Anfang September. Der Dreibinden-Olivtyrann lebt sehr territorial und verteidigt sein Revier laut schreiend und mit gewagten Flugangriffen vehement gegen Eindringlinge und Feinde. Sogar größere Greifvögel vertreibt er aus seinem Territorium.

Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN kommt der Dreibinden-Olivtyrann in Argentinien, Aruba, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Niederländische Antillen, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay und in Venezuela vor. Der Dreibinden-Olivtyrann hält sich in folgenden Lebensräumen auf: Subtropische und tropische trockene Wälder, subtropische und tropische feuchte Tieflandwälder, subtropische und tropische feuchte Heideflächen, Feuchtgebiete (Inland) wie Flüsse, Bäche, schmale Buchten mit Wasserfällen, ländliche Gärten, urbanisiete Flächen sowie subtropische und tropische stark degradierte ehemalige Wälder.

Ernährung: Der Dreibinden-Olivtyrann ernährt sich überwiegend von Insekten, wobei er es zumeist auf Geflügelte Insekten wie Fliegen (Brachycera) und Mücken (Nematocera), Bienen (Apoidea) und ähnliche Insekten abgesehen hat. Aber auch kleine Kurzfühlerschrecken (Caelifera) und Spinnentiere (Arachnida) auf dem Speiseplan. Wenn tierische Nahrung knapp ist, kann der Dreibinden-Olivtyrann auch auf pflanzliche Kost ausweichen. Hier bevorzugt er dann Früchte und Beeren sowie fettreiche Sämereien. Die Jagd auf Beutetiere erfolgt von einer Ansitzwarte aus, die sich in der Regel in Wassernähe befindet. Insekten werden meist im Flug mit dem Schnabel erbeutet. Die Brut wird ausschließlich mit Insekten gefüttert.

Fortpflanzung: Der Dreibinden-Olivtyrann erreicht die Geschlechtsreife mit gut einem Jahr. Die Paarungs- und Brutzeit finden hauptsächlich im Frühjahr und Sommer statt und beginnt im Mai. Spätestens Ende August endet die Brutzeit. Die monogam lebenden Paare bilden sich erst im Brutgebiet nach Eintreffen aus den Winterquartieren. Die Paarbildung erfolgt kurz und schmerzlos, scheinbar ohne die übliche Balz, die bei den meisten Vögeln üblich ist. Einzig erkennbares Balzritual ist der Gesang des Männchens. Die Kopulation wird nach der Paarbildung aktiv vom Weibchen eingeleitet. Auch der Nistplatz wird vom Weibchen ausgewählt. Das Nest wird hauptsächlich von ihr alleine gebaut, das Männchen kümmert sich während der Bauphase des Nestes nur um den Schutz und die Revierverteidigung. Während der Brutsaison kommt es in der Regel zu zwei Jahresbruten. Während der Paarungs- und Brutzeit ist der Dreibinden-Olivtyrann gegenüber anderen Vögeln sehr aggressiv. Er verteidigt vehement das Revier gegen Eindringlinge und Fleischfresser. Der Dreibinden-Olivtyrann nistet zumeist in niedriger Höhe in Büschen und kleinen Bäumen. Das schalenartige Nest wird mit Reisig, Pflanzenfasern, Wurzeln und Halmen errichtet. Ausgepolstert wird das Nest mit weichen Materialien wie Moosen, Federchen und Tierhaaren. Das Nest wird allein vom Weibchen gebaut. Das Weibchen legt drei bis vier, selten bis fünf Eier. Um das Bebrüten der Eier kümmert sich überwiegend das Weibchen. Sie wird während dieser Zeit vom Männchen mit Nahrung versorgt. Nur gelegentlich beteiligt sich das Männchen in den Brutpausen des Weibchens am Wärmen der Eier. Nach einer Brutdauer von etwa 14 Tagen schlüpfen die Jungvögel und sind ungefähr nach 16 Tagen flügge. Um die Versorgung der Brut mit Nahrung kümmern sich beide Elternteile. Die Selbständigkeit wird zwei Wochen nach Erreichen der Flugfähigkeit erreicht. Bis zu diesem Zeitpunkt werden die Jungvögel von den Eltern mit Nahrung versorgt.

Gefährdung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Dreibinden-Olivtyrann heute noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Der Dreibinden-Olivtyrann ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Dreibinden-Olivtyrann selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird der Dreibinden-Olivtyrann als least concern (nicht gefährdet) geführt.

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