Tier Lexikon Wiki
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Der Dugong erreicht eine Körperlänge von 250 bis 400 Zentimeter sowie ein Gewicht von 250 bis 900 Kilogramm. Längen von über 350 Zentimeter und ein Gewicht von über 400 Kilogramm treten allerdings recht selten auf, sind aber dokumentiert. Der Körper ist massig gebaut und zeigt eine deutlich zylindrische Form und ist spärlich behaart. Die ausgesprochen dicke und glatte Haut weist eine graue bis graubraune Färbung auf. Der Kopf ist massig und setzt sich nur wenig vom Körper ab. Im Laufe der Evolution haben sich aus den Vorderbeinen mächtige Flossen entwickelt. Sie erreichen eine Länge von bis zu 45 Zentimeter und sind sehr kräftig ausgebildet. Sie dienen der Fortbewegung und Steuerung im Wasser und auf dem Gewässergrund. Ältere Tiere bewegen sich im Freiwasser allerdings nur mit der Schwanzflosse fort. Die Schwanzflosse ist leicht gegabelt.

Der Kopf und das Rostrum sind vor allem durch einer überdimensionale gespaltene Oberlippe geprägt mit der Dugongs am Gewässerboden grasen. Die äußeren Kanten der Oberlippe sind mit groben Borsten bedeckt. Das Maul ist insgesamt nach unten gerichtet. Beim Männchen ist der vorderste Schneidezahn zu einem kleinen Stoßzahn umgebildet, bei Weibchen fehlt dieser. Die Eckzähne fehlen vollständig. Die hinteren Prämolaren und Molaren weisen einen runden Querschnitt und sind ohne Zahnschmelz. Im vorderen Teil des Gaumens zeigen sich verknöcherte Hornplatten. Bei dieser Kopf-Maul-Konstruktion erstaunt es nicht, dass kein Nasenbein vorhanden ist. Die Augen liegen oberhalb der Nasenlöcher, weit hinten am Kopf und sind sehr klein. Der Magen der Dugongs besteht trotz der pflanzlichen Nahrung nur aus einer Kammer. Daran anschließend folgen der Zwölffingerdarm und der sehr lange Darm, in dem auch die eigentliche Verdauung stattfindet.

Dugongs leben in kleinen Gruppen, paarweise oder gelegentlich auch einzelgängerisch. Eher selten sind sie in großen Gruppen anzutreffen. Meist weisen die Gruppen eine Stärke von fünf bis acht Tieren auf. Aber abgesehen von einer starken Bindung zwischen den Kühen und Kälbern gibt es innerhalb der Gruppen keine sonderlich soziale oder starke Bindung. Dugongs leben im Flachwasser der Küstengebiete. Die übliche Wassertiefe, in der sie sich bewegen, liegt bei bis zu fünf Metern. Am Gewässergrund bewegen sich die Tiere mit den Brustflossen fort. Dies belegen auch die Schwielen an den äußeren Kanten der Flossen.

Dugongs sind sesshafte Tiere, die kaum umherwandern. Auch jahreszeitliche Migrationen sind ihnen unbekannt. Kleine Wanderungen werden nur gezeitenabhängig und bei der Nahrungssuche unternommen. Die Tauchzeiten der Dugongs beschränken sich auf kurze Tauchgänge von allenfalls fünf Minuten. Sie bewegen sich nur langsam fort. Die durchschnittliche Geschwindigkeit im Wasser beträgt acht bis zehn km/h. Nur auf der Flucht können sie auch deutlich schneller schwimmen. Neben dem Menschen gehören nur größere Haie zu den natürlichen Feinden der Dugongs.

Dugongs sind in weiten Teilen des Indischen Ozeans und des südwestlichen Pazifiks verbreitet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Madagaskar über die afrikanische Ostküste, dem Roten Meer, der Ostküste Indiens bis nach Südostasien, Australien und Ozeanien. Die Tiere leben grundsätzlich in den tropischen Gezeitenzonen flacher Küstengewässer. Im Süsswasser sind Dugongs nicht anzutreffen.

Der Dugong ist heute in seiner Art bedroht. Im Washingtoner Artenschutzabkommen wird die Art in Anhang I geführt. Die Rote Liste der IUCN weist den Dugong als gefährdet aus (VU, vulnerable). In weiten Teilen seiner Verbreitungsgebiete wird der Dugong wegen seines Fleisches gejagt. Auch die Haut und Öl (bis zu 50 Liter) werden verwertet. Die Knochen und die Zähne finden im Kunsthandwerk Verwendung. Teile des Dugongs gelangen über den Handel auch in die traditionelle chinesische Medizin. Gelegentlich kommen Dugongs auch in Fischernetzen zu Tode. In einigen Gebieten wie zum Beispiel auf den Malediven ist der Dugong heute völlig verschwunden.

Der Dugong ernährt sich hauptsächlich von Seegras und Algen, die er vom Gewässergrund abweidet. Gelegentlich landen als Beifang auch kleinere Krebstiere im Magen der Tiere. Auf Nahrungssuche gehen die Tiere am Tage. Sie richten sich dabei nach den Gezeiten.

Je nach Geschlecht erreicht der Dugong die Geschlechtsreife mit rund zehn, gelegentlich auch erst mit fünfzehn Jahren. Dies trifft auf beide Geschlechter zu. In den tropischen Gewässern erstreckt sich die Paarungszeit über das ganze Jahr. Viele Geburten fallen jedoch in den Zeitraum von Juli bis September. Nach einer Tragezeit von 380 bis 400 Tagen bringt eine Kuh ein Kalb zur Welt. Zwillingsgeburten sind sehr selten, sind aber bereits dokumentiert. Das Kalb weist eine Länge von 100 bis 120 Zentimeter sowie ein Gewicht von 25 bis 30 Kilogramm auf. Unmittelbar nach der Geburt drückt die Mutter ihr Junges an die Wasseroberfläche, damit es atmen kann. Das Jungtier reitet meist auf dem Rücken der Mutter. Ab dem dritten oder vierten Lebensmonat nehmen die Jungtiere zusätzlich zur Muttermilch auch schon feste Nahrung zu sich. Die Säugezeit erstreckt sich in der Regel über maximal 18 Monate. Der Säugevorgang erfolgt unter Wasser. Eine Kuh bringt meist alle drei bis fünf Jahre ein Kalb zur Welt. Die Lebenserwartung liegt bei rund 50 bis 60 Jahren.

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