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Höckerschwan
Höckerschwan

Cygnus olor

Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Gänse (Anserinae)
Tribus: Schwäne (Cygnini)
Gattung: Schwäne (Cygnus)
Art: Höckerschwan
Allgemeines
Verbreitung: Europa, West-, Zentral- & Ostasien, eingeführt in: Nordamerika, Japan, Südafrika, Australien, Neuseeland
Lebenserwartung: 16-20 Jahre,

ältester Vogel: 40 Jahre

Lebensraum: Seen, Flüsse, Tümpel, Küsten, Parks, Klärteiche, Fischteiche
Kopf-Rumpf-Länge: 1,2-1,7 m
Flügelspannweite: 2-2,4 m
Gewicht: 9,5-14,5 kg
Ernährung: Allesfresser
Gefährdung: LC (nicht gefährdet)

Der Höckerschwan (Cygnus olor) ist ein Vogel, der zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört.

Aussehen[]

Höckerschwäne haben einen breiten, kräftigen Körper, starke, schwarze Beine und einen langen Hals für die Nahrungssuche unter Wasser. Das Gefieder adulter Tiere ist weiß, die Jungen sind meistens gräulich braun. Auffällig ist der orangerote Schnabel mit schwarzer Spitze, auf dem ein schwarzer Höcker sitzt. Höckerschwäne sind meist 140-160 cm groß, größere Exemplare können 170 cm Körperlänge erreichen. Weibchen haben meist ein Gewicht von unter 10 kg, Männchen wiegen durchschnittlich 10,5-13,5 Kilogramm. Damit ist der Höckerschwan Mitteleuropas größter Wasservogel und einer der schwersten flugfähigen Vögel.

Lebensweise[]

Verhalten[]

Höckerschwäne zischen zwar, wenn sie bedroht werden, sind ansonsten aber weniger laut als andere Schwäne, die im Flug durch Rufe in Verbindung bleiben. Ihnen reicht das weithin hörbare Fluggeräusch.

Streitigkeiten finden regelmäßig statt. Höckerschwäne dulden jüngere Artgenossen in ihrem Revier, verscheuchen aber Rivalen. Sie spreizen die Flügel, biegen den Hals zurück und drücken die Brust heraus. Ein Angriff auf einen anderen Schwan auf dem Wasser, angetrieben von den großen, mit Schwimmhäuten versehenen Füßen, ist sehr eindrucksvoll.

Zur Mauser oder zum Fressen versammeln sich oft große Höckerschwan-Schwärme im flachen Wasser oder auf Feldern. Manche dieser Schwärme bleiben den Sommer über zusammen, wobei viele Schwäne – auch offensichtlich erwachsene – nicht brüten.

Ernährung[]

Höckerschwäne fressen vorwiegend auf dem Wasser, indem sie mit untergetauchtem Kopf nach Pflanzen oder kleinen Wirbellosen im Schlick suchen. Auch nehmen sie manchmal Gras zu sich. Daneben fressen Schwäne auch Brot, dass ihnen oft von Menschen gefüttert wird.

Fortpflanzung[]

Brutpaare sondern sich im Frühjahr ab und verteidigen ein Revier, in dem sie ein großes Nest aus Pflanzenteilen bauen.

Verbreitung und Lebensraum[]

Der Höckerschwan stammt aus Europa und Zentralasien und wurde als Ziervogel in Nordamerika, Japan, Südafrika, Neuseeland und Australien eingeführt.

Höckerschwäne sind sehr anpassungsfähig und leben sowohl an Flüssen, als auch an Seen oder Teichen. Sogar Küsten werden besiedelt. Als Kulturfolger besiedeln Höckerschwäne auch alle möglichen von Menschen gemachten Gewässer wie Park-, Fisch- und Klärteiche und Baggerseen.

Gefahren[]

Fressfeine[]

Erwachsene Tiere haben kaum Fressfeinde. Jedoch werden sie manchmal von großen Raubtieren wie Bären, Wölfen, Kojoten und Luchsen erbeutet. Die Küken werden jedoch neben den schon genannten Tieren auch von Füchsen, Wildkatzen, Ottern, Steinadlern und Hechten erbeutet.

Bedrohung[]

Neben der Jagd gibt es noch eine Reihe weiterer Gefährdungen für Höckerschwäne. In harten Wintern kommt es zu natürlichen Todesfällen. Es wurden Fälle von Bleivergiftungen durch Bleischrot und Angelblei nachgewiesen. Es kommt zu Unfallopfern an Stromleitungen durch Anflüge. Auch Todesfälle durch Krankheiten, darunter Botulismus, kommen vor.

Früher kam es zu Gelegeverlusten durch menschliches Eiersammeln und absichtliche Gelegezerstörung zur Bestandskontrolle. Durch menschliche Störungen kann es zur Gelegeaufgabe kommen. Auch Wasserstandsschwankungen am Brutgewässer können zum Gelegeverlust führen.

Die IUCN listet den Höckerschwan als nicht gefährdet.

Höckerschwäne in Kunst und Kultur[]

Der bedrohte Schwan ist ein Gemälde von Jan Asselijn, das einen Höckerschwan zeigt. Es entstand um 1650.

Seit 1984 ist der Höckerschwan der Nationalvogel von Dänemark. Davor war die Feldlerche Dänemarks Nationalvogel.

2004 erschien in Irland eine Euro-Gedenkmünze, um den Eintritt von 10 neuen Staaten in die Europäische Union zu kennzeichnen. Diese Münze zeigte einen Höckerschwan.

Britische Monarchen besitzen alle wilden Höckerschwäne des Vereinigten Königreichs. Dieses Eigentum wird mit den Winzer- und Färberfirmen geteilt, denen im 15. Jahrhundert von der Krone Eigentumsrechte gewährt wurden.

Der Boston Public Garden enthält zwei Schwäne, die die Namen Romeo und Julia erhielten. Daneben gibt es dort Tretboote, die wie Höckerschwäne aussehen.

In Hamburg haben Höckerschwäne den Status eines Wappentiers. Die berühmten Alsterschwäne sind im Frühling und Sommer auf der Alster zu finden und werden im Herbst von einem sogenannten "Schwanenvater" zu ihrem Winterquartier, dem Eppendorfer Mühlenteich gebracht. Das Amt des "Schwanenvaters" existiert seit dem 17. Jahrhundert.

Der Höckerschwan ist zudem ein beliebtes Wappentier. Auf folgenden Wappen kann man einen Höckerschwan erkennen:

  • Ortsteil Schwanenberg (Deutschland)
  • Stadt Schwanebeck (Deutschland)
  • Stadt Hanau (Deutschland)
  • Stadt Schwaan (Deutschland)
  • Stadt Zwickau (Deutschland)
  • Stadt Prenzlau (Deutschland)
  • Stadt Hollabrunn (Österreich)
  • Stadt Jonava (Litauen)
  • Gemeinde Unterschwaningen (Deutschland)
  • Gemeinde Schwangau (Deutschland)
  • Gemeinde Zwingenberg am Neckar (Deutschland)
  • Gemeinde Lauchringen (Deutschland)
  • Gemeinde Horgen (Schweiz)
  • Gemeinde Merenschwand (Schweiz)
  • Gemeinde Mattstetten (Schweiz)
  • Gemeinde Toffen (Schweiz)
  • Gemeinde Schwanenstadt (Österreich)
  • Fredensborg Kommune (Dänemark)
  • Main-Kinzig-Kreis (Deutschland)
  • Provinz Limburg (Belgien)
  • Grafschaft Buckinghamshire (Verenigtes Königreich)
  • Universität Complutense de Madrid (Spanien)
  • Adelsgeschlecht Uissigheim
  • Eishockeyteam Schwenninger Wild Wings

Galerie[]


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