Tier Lexikon Wiki
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Himalaya-Moschushirsch
Systematik
Klasse: Säugetiere

 (Mammalia)

Unterklasse: Lebendgebärende Säugetiere(Theria)
Teilklasse: Höhere Säugetiere

 (Eutheria)

Ordnung: Paarhufer

 (Artiodactyla)

Unterordnung: Wiederkäuer

 (Ruminantia)

Familie: [1]

 Moschushirsche (Moschidae)

Gattung: Moschus
Art: Himalaya-Moschushirsch
Wissenschaftlicher Name
Moschus chrysogaster
(Hodgson, 1839)

Beschreibung[]

Aussehen, Maße[]

Der Himalaya-Moschushirsch erreicht eine Körperlänge von 100 cm, eine Schulterhöhe von 60 cm und ein Gewicht von 10 bis 15 (12,5) kg. Zwischen den Geschlechtern zeigt sich kein Geschlechtsdimorphismus. Die Hinterbeine sind robuster und länger als die Vorderbeine. Das Fell besteht aus dicken und groben Haaren. Das Fell weist eine überwiegend bräunliche Färbung auf. Beide Geschlechter verfügen über keine Geweihe. An Stelle dessen haben Männchen im Oberkiefer stark verlängerte Eckzähne, die ihnen insbesondere bei Rivalenkämpfen dienen. Bei Weibchen sind diese Eckzähne deutlich kürzer. Das Gebiss besteht aus 34 Zähnen, die zahnmedizinische Formel lautet i0/3, c1/1, p3/3, m3/3. Die Moschusdrüse liegt ventral am Bauch und befindet sich in einer Tasche. Die Tasche ist 41 mm lang, 33 mm breit und 46 mm tief (Nowak, 1999).

Verhalten[]

Himalaya-Moschushirsche leben einzelgängerisch und sind meist in der Dämmerung aktiv. Sie besiedeln kleine Streifgebiete und sind tendenziell sesshaft. Weibchen leben in Revieren mit einer Größe von bis zu 125 ha. Die Reviere der Männchen sind deutlich größer und überlappen sich mit denen mehrerer Weibchen. Es ergeben sich Populationsdichten von 3 bis 4 Tieren je km². Wanderungen werden nicht vollzogen. Die Kommunikatuion untereinander erfolgt über den gut entwickelten Geruchsinn (Nowak, 1999; IUCN, 2011).

Unterarten[]

Unterarten nach (Wilson & Reeder, 2005).

Moschus leucogaster wird in einigen Systematiken als Unterart des Himalaya-Moschushirsches geführt.

Verbreitung und Lebensraum[]

Himalaya-Moschushirsche kommen im Hochland von Asien in Bhutan, China, Indien und Nepal vor. In China werden die Provinzen Gansu, Ningxia südlichen, Qinghai und Sichuan besiedelt. Je nach Vorkommen siedeln die Tiere in Höhen von 2.000 bis 5.000 m über NN. Himalaya-Moschushirsche leben hauptsächlich auf kargen Hochebenen, auf Wiesen, aber auch in lichten Nadelwäldern und im Buschland (IUCN, 2011).

Biozönose[]

Zu den natürlichen Feinden zählen insbesondere Buntmarder (Martes flavigula), Füchse (Vulpes), Luchse (Lynx) und der [2] Wolf (Canis lupus). In China lebt die Art sympatrisch mit dem Chinesischen Moschushirsch (Moschus berezovskii) (Nowak, 1999; IUCN, 2011).

Ernährung[]

Himalaya-Moschushirsche ernähren sich als Wiederkäuer (Ruminantia) überwiegen von Kräuter und holzigen Pflanzen von minderer Qualität. Aber auch Flechten sowie Zweige und Blätter von Bäumen und Sträuchern, insbesondere von Scheinbeeren (Gaultheria) werden gefressen (Nowak, 1999).

Fortpflanzung[]

Himalaya-Moschushirsche erreichen die Geschlechtsreife im Alter von 16 bis 24 Monaten. Die Paarungszeit erstreckt sich in den natürlichen Lebensräumen von November bis in den Dezember hinein. Der Nachwuchs kommt dementsprechend zwischen Mai und Juni im Sommer zur Welt. Nach einer Tragezeit von 150 bis 195 Tagen bringt ein Weibchen ein Jungtier zur Welt. In den ersten 2 Monaten bleibt das Jungtier an geschützter Stelle, ehe es der Mutter folgt. Es wird über einen Zeitraum von 3 bis 4 Monaten gesäugt. Die Lebenserwartung in Gefangenschaft liegt bei bis zu 17 Jahren, die Lebenserwartung in Freiheit dürfte deutlich darunter liegen (Nowak, 1999).

Ökologie, Gefährdung und Schutz[]

Himalaya-Moschushirsche sind heute stark gefährdet. In der Roten Liste der IUCN wird die Art in der Kategorie EN, Endangered geführt. Das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) listet den Himalaya-Moschushirschen in Anhang I des Abkommens. Das Hauptproblem stellt die Bejagung der Tiere dar. Begehrt ist insbesondere das Moschus-Sekret, dass in der kosmetischen und pharmazeutischen seine Abnehmer findet. Ein kg dieses Sekretes hat einen Wert von 45.000 US$. Das Sekrtet produzieren ausschließlich die männlichen Tiere. Pro Tier können bis zu 25 g gewonnen werden. Das Sekret hat eine wachsartige Konsistenz (Harris 1991, 2007; IUCN, 2011).

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