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Hoffmann-Zweifingerfaultier

Choloepus hoffmanni

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere
Überordnung: Nebengelenktiere
Ordnung: Zahnarme
Unterordnung: Faultiere
Familie: Zweifinger-Faultiere
Gattung: Zweifinger-Faultiere
Art: Hoffmann-Zweifingerfaultier
Allgemeines

Aussehen[]

Das Hoffmann-Zweifingerfaultier erreicht eine Körperlänge von 55 bis 70 Zentimeter sowie ein Gewicht von vier bis acht Kilogramm. Das Fell weist eine dichte Unterwolle auf. Darüber befinden sich längere und deutlich gröbere Haare, die hellbraun bis braun gefärbt sind. Aufgrund einer Algenart, die im Fell in Symbiose lebt, schimmert das Fell je nach Lichteinfall leicht grünlich. Dieser grünliche Schimmer im Fell bildet eine bestimmte Algenart, und zwar eine blaugrüne Alge (Anabaena) aus der Familie der Nostochaceen. Diese Symbiose dient offensichtlich der Tarnung, denn im Regenwald lauern neben Raubkatzen und Schlangen auch Greifvögel wie die Harpyie (Harpia harpyja). Der Scheitel des Fells liegt übrigens nicht wie bei anderen Säugern auf dem Rücken, sondern auf dem Bauch. Diese Anpassung war notwendig, damit das Regenwasser besser abfliessen kann.

Lebensweise[]

Verhalten[]

Die ausgesprochen langen Gliedmaßen sind wie geschaffen für das Klettern und Hangeln in den Bäumen. Dabei sind die Vorderbeine etwas länger als die Hinterbeine. Mit ihren stark gebogenen Krallen klammern sie sich an Ästen in den Baumkronen fest. Selbst Schlafen, die Geburt und Mahrungsaufnahme erfolgen in hängender Position. Ein Positionswechsel wird in den Bäumen nur sehr langsam vollzogen. Auf den Waldboden steigen sie nur hinab, um einen anderen Baum zu erklimmen. Die Hauptaktivität erfolgt in der Nacht, am Tag ruhen die Tiere in hängender Position. Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist ein ausgesprochener Einzelgänger. Die Geschlechter treffen sich ausschließlich nur zur Paarungszeit.

Ernährung[]

Hoffmann-Zweifingerfaultiere ernähren sich rein pflanzlich. Neben Blättern und jungen Trieben fressen sie hier und da auch Früchte und Wurzelwerk. Aufgrund des niedrigen Nährstoffgehaltes ihrer Nahrung hat sich ihr Körper angepasst, indem der Stoffwechsel auf ein Minimum heruntergefahren wurde.

Fortpflanzung[]

Die Geschlechtsreife erreicht das Hoffmann-Zweifingerfaultier mit etwa drei bis fünf Jahren, Männchen brauchen in der Regel ein bis zwei Jahre länger. Die Paarungszeit ist an keine bestimmte Jahreszeit gebunden. Nach einer Tragezeit von etwa neun bis zehn Monaten bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt, das ein Geburtsgewicht von rund 350 bis 400 Gramm hat. Die ersten neun bis zehn Lebensmonate verbringt das Jungtier auf dem Bauch oder auf dem Rücken der Mutter. Die Entwöhnung beginnt bereits nach zwei bis drei Monaten. Insgesamt bleibt das Jungtier bis zu zwei Jahre bei der Mutter. Das Jungtier bekommt zu Beginn noch vorgekaute Nahrung von der Mutter bevor es selbständig Blätter frisst. Nach zweieinhalb bis drei Jahren sind die Tiere ausgewachsen. Die Lebenserwartung liegt bei deutlich über 30 Jahren, in Gefangenschaft auch bis 40 Jahre.

Verbreitung und Lebensraum[]

Das Hoffmann-Zweifingerfaultier ist in Mittelamerika und dem zentralen Südamerika weit verbreitet. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei über Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Honduras, Nicaragua, Panama, Peru und Venezuela. Die Gesamtpopulation teilt sich in zwei regionale Populationen auf. Zum einen die nördliche und zum anderen die südliche Population. Das Hoffmann-Zweifingerfaultier bewohnt den tropischen Regenwald und hält sich fast ausschließlich im Geäst der Bäume auf. Es kommt sowohl im Tieflandregenwald als in Bergwäldern bis in Höhen von über 3.000 Metern vor.

Bedrohung[]

Least Concern

folgt...

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