Tier Lexikon Wiki
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Indischer Hutaffe

Systematik
Klasse: Säugetiere

 (Mammalia)

Unterklasse: Lebendgebärende Säugetiere(Theria)
Teilklasse: Höhere Säugetiere

 (Eutheria)

Ordnung: Primaten

 (Primates)

Unterordnung: Trockennasenaffen

 (Haplorhini)

Familie: Meerkatzenverwandte(Cercopithecidae)
Gattung: Makaken

 (Macaca)

Art: Indischer Hutaffe
Wissenschaftlicher Name
Macaca radiata
Geoffroy, 1812

Beschreibung[]

Ein Indischer Hutaffe erreicht eine Körperlänge von 40 bis 50 Zentimeter, eine Gewicht von 3.000 bis 6.000 Gramm sowie eine Schwanzlänge von 40 bis 50 Zentimeter. Weibchen bleiben deutlich kleiner und leichter als Männchen. Das Fell weist meist eine bräunliche bis gelblichbraune oder olivbraune Färbung auf. Die Bauchseite ist deutlich heller. Das Gesicht ist unbehaart und rötlich bis fleischfarben gefärbt. Die Ohren sind ebenfalls ohne Fell. Wie alle Backentaschenaffen, so verfügen auch Indische Hutaffen über ausgedehnte Backentaschen, in denen sie Nahrung speichern können. Die Backentaschen haben etwa das Volumen ihres Magens. Markant und namensgebend ist der dunkelgefärbte Haarschopf auf dem Kopf. Dieser Schopf ist bei Männchen deutlicher ausgeprägt.

Die tagaktiven Indischen Hutaffen leben in größeren sozialen Gruppen. Eine Gruppe kann durchaus aus 40 bis 80 Tiere bestehen, wobei die Anzahl der Weibchen deutlich größer ist als die der Männchen. Soziale Kontakte drücken sich durch Spielen und Fellpflege aus. Die soziale Hierarchie wird durch lautstarke Äußerungen und Scheinkämpfen ausgefochten. Das Territorialverhalten ist nur wenig ausgeprägt. Je nach Verbreitungsgebiet und Gruppenstärke beträgt die Reviergröße zwischen 50 und 500 Hektar. Zu Konfrontationen mit anderen Gruppen kommt es nur selten. Einzelne Gruppen gehen sich überlicherweise aus den Weg. Zu den natürlichen Hauptfeinden zählen insbesondere größere Raubtiere wie Wildhunde und der Leopard sowie Würgeschlangen.

Unterarten[]

Verbreitung[]

Das Verbreitungsgebiet der Indischen Hutaffen erstreckt sich über weite Teile Indiens. So groß wie ihr Verbreitungsgebiet, so vielfältig sind auch die besiedelten Lebensräume. Im nördlichen Indien leben sie in Gebirgswäldern bis in Höhen von 2.000 Metern. Im Tiefland bewohnen Indische Hutaffen Sekundär- und Primärwäldern sowie Trockensavannen und Buschland. Sie sind sehr anpassungsfähig und scheuen auch nicht die Nähe zum Menschen. In vielen Städten Indiens fühlen sie sich ebenfalls zu Hause.

Schutz, Gefährdung[]

In vergangenen Jahrzehnten wurden Rhesusaffen und Indische Hutaffen häufig für medizinische Forschungszwecke gefangen und missbraucht. Heute werden sie zu diesen Zwecken meist gezüchtet. Das größere Problem stellt heuzutage die Vernichtung ihrer Lebensräume dar. In weiten Teilen ihrer Verbreitungsgebiete sind Indische Hutaffen mittlerweile selten geworden. In der Roten Liste des IUCN werden Indische Hutaffenn als gering gefährdet geführt.

Nahrung[]

Als Allesfresser ernähren sich Indische Hutaffen insbesondere von Wurzeln, Früchten, Blättern, Insekten und kleinen Wirbeltieren. Auf Nahrungssuche gehen sie meist tagsüber in größeren Gruppen. In menschlichen Siedlungen leben sie auch vom Abfall der Einwohner.

Fortpflanzung[]

Die Weibchen der Indischen Hutaffen erreichen die Geschlechtsreife mit etwa drei bis vier Jahren, Männchen hingegen erst mit etwa vier bis sechs Jahren. Die Paarungsbereitschaft wird nicht wie bei anderen Makakenarten durch die Schwellung des Hinterteils dokumentiert. In den meisten Verbreitungsgebieten findet die Reproduktion ganzjährig statt, nur in nördlich gelegenen Gebieten ist die Paarungszeit auf das Frühjahr beschränkt. Nach einer durchschnittlichen Tragezeit von 155 bis 170 Tagen bringt das Weibchen in der Regel ein Jungtier zur Welt, das ein Geburtsgewicht von 400 bis 450 Gramm aufweist. Zwillingsgeburten sind möglich, aber sehr selten. Die Jungtiere werden anfangs am Bauch der Mutter getragen, später reiten sie auf ihrem Rücken. Männchen spielen bei der Versorgung der Jungtiere nur eine untergeordnete Rolle. Der Nachwuchs wird etwa für acht bis zwölf Monate gesäugt. Männlicher Nachwuchs verläßt mit Erreichen der Geschlechtsreife die Geburtsgruppe. Indische Hutaffen können ein Alter von über 20 Jahren erreichen.

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