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Jaguar
Jaguar

Panthera onca

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Großkatzen (Pantherinae)
Gattung: Eigentliche Großkatzen
Art: Jaguar
Zeitraum
1,9 Mio. - heute
Allgemeines
Verbreitung: Süd- und Mittelamerika
Lebensraum: Amazonischer Regenwald
Größe: 112 - 185cm
Gewicht: 36 - 160 kg
Ernährung: Säugetiere unterschiedlichster Größe, aber auch Reptilien und Fische

Der Jaguar (Panthera onca) gehört zu den größten Raubkatzen in Amerika. Sie sind typische Anschleicher. Vom Fell her sieht der Jaguar dem Leoparden ähnlich. Nach dem Tiger und dem Löwen ist der Jaguar die drittgrößte Katze der Welt. Jaguare sind Einzelgänger, ihre Reviere sind 25 bis 150 km² groß.

Aussehen[]

Vom Kopf bis zum Ende des Rumpfes misst der Jaguar 112 bis 185 cm, der Schwanz misst 45 - 75 cm. Seine Schulterhöhe beträgt ca. 70 cm. Sein Körperbau ist massiver und kräftiger als die eines Leoparden. Die Grundfellfarbe des Jaguars ist ein kräftiges Goldgelb, das ins Rötliche übergehen kann. Der Bauch und die Brust haben einen helleren Farbton. Der Körper vom Jaguar ist mit braunen Flecken übersät, einige der Flecken haben einen schwarzen Fleck in der Mitte. Die Flecken sind etwas größer als die von Leoparden.

Lebensweise[]

Verhalten[]

Die Kenntnisse über Verhalten und Lebensweise des Jaguars sind unvollständig. Die Schwierigkeit besteht darin, dass Jaguare schwer zu fangen sind, um sie mit Sendehalsbändern zu versehen, und die Großkatze zudem sehr zurückgezogen lebt. Sie sind Einzelgänger, die in Abhängigkeit von möglicher Beute feste Reviere von mindestens 25 bis 150 Quadratkilometern beanspruchen. Die Territorien der Männchen überlappen sich mit denen von Weibchen. Allerdings kann dies auch bei männlichen Tieren der Fall sein, die sich aber in der Regel rechtzeitig aus dem Weg gehen, bevor es zu ernsthaften Revierstreitigkeiten kommt. Die Reviere werden, wie bei anderen Großkatzen auch, durch Urin oder Kratzspuren an Bäumen gekennzeichnet. Trotz ihres schweren Körperbaus können sie sehr gut klettern. Jungtiere klettern häufiger als erwachsene Tiere. Aufgrund ihres Beutespektrums sind sie sehr gute Schwimmer. Der Jaguar durchschwimmt auch Flüsse über längere Strecken, eine Eigenschaft, die so sonst nur beim Tiger anzutreffen ist. Sie verbringen 40 bis 50 Prozent des Tages ruhend.

Ernährung[]

Die Beutetiere des Jaguars sind sehr vielfältig. Die wichtigsten sind größere Säugetiere, wie Hirsche, Pekaris (Nabelschweine), Tapire, Capybaras, Pakas, Gürteltiere und Agutis. In Gewässernähe erbeuten Jaguare Wasservögel, Fische und kleinere Kaimane. Bevorzugte Hauptbeutetiere sind jedoch das Pekari und das bis zu 45 kg schwere Capybara, das größte lebende Nagetier. Durch den Rückgang und die Zerteilung ihres natürlichen Lebensraumes infolge der Ausbreitung des Menschen und seiner Farmen und der Viehwirtschaft reißen Jaguare auch häufiger Vieh wie Rinder oder Schweine. Im Gegensatz zu etlichen Raubtieren wie Wölfen oder Wildhunden, die ihre Beute mittels Hetzjagd erlegen, sind Jaguare typische Lauerjäger. Sie sind auch keine schnellen Sprinter wie der Gepard, sondern pirschen sich wie die übrigen großen oder kleinen Katzen lautlos und möglichst nahe an ihre Beute heran oder lauern ihr auf. Nach einem kurzen Spurt wird die Beute zu Boden gerissen und mit einem Biss in den Hals, die Kehle oder den Schädel getötet. Darüber hinaus sind Jaguare durch ihre kräftige Schädelstruktur und starke Kiefermuskulatur in der Lage, gut gepanzerte Reptilien wie Schildkröten zu öffnen. Innerhalb seines Lebensraums auf dem südamerikanischen Kontinent nimmt der Jaguar die Rolle eines Spitzenjägers, also eines Jägers, der in seinem Ökosystem allein an der Spitze der Nahrungspyramide steht, ein.

Fortpflanzung[]

Die Paarungszeit des Jaguars dauert das ganze Jahr an. In den nördlichen Verbreitungsgebieten ist sie auf die Zeit von Ende November bis Ende Januar eingeschränkt.. Die Tragzeit beträgt in etwa 100 Tage.  

Ein Wurf hat eines bis vier Jungtiere, meist jedoch zwei. Die Jungen kommen im April oder Juni zur Welt, ihr Geburtsgewicht liegt zwischen 700 und 900 Gramm. Als Geburtsort wählt das Jaguarweibchen einen geschützten Platz, wie etwa eine Höhle oder einen hohlen, alten Baumstamm. Die Jungen werden hilflos und blind und mit weichem, bereits deutlich geflecktem Fell geboren, ihr Gesicht weist schwarze Streifen auf. Die Augen öffnen sie nach etwa 13 Tagen. Die Aufzucht der Jungen nimmt vor allem die Mutter wahr, gelegentlich auch der Vater. Junge Jaguare beginnen bereits in der 10. bis 11. Lebenswoche mit der Nahrungsaufnahme von Fleisch, werden jedoch weiterhin – bis zu fünf oder sechs Monate – gesäugt. Nach sechs Wochen ist der Nachwuchs etwa so groß wie eine erwachsene Hauskatze und beginnt, seinen Eltern auf Streifzügen zu folgen. Mit etwa sieben Monaten haben sie die vollständige Fellfärbung eines erwachsenen Tieres. Die Jungtiere verlassen ihre Familie ab einem Alter von etwa einem bis zwei Jahren. Geschlechtsreif werden weibliche Jaguare mit zwei bis drei Jahren, männliche Tiere mit drei bis vier Jahren etwas später. Die Lebensdauer beträgt im Schnitt 10 bis 12 Jahre in der Wildnis und 20 bis 22 Jahre in Gefangenschaft.

Verbreitung und Lebenserwartung[]

Jaguare leben in Mittelamerika und im Norden Südamerikas. Ihr Verbreitungsgebiet zieht sich von Südmexiko zu Argentinien bis nach Brasilien. Allerdings war ihr Verbreitungsgebiet vor vielen Jahren höher.

Bedrohung[]

Near Threatened

Als Spitzenjäger hat der Jaguar in seinem Verbreitungsgebiet außer dem Menschen keine natürlichen Feinde. Kommen Jaguare und Pumas in derselben Region vor, jagen Pumas kleinere Tiere und meiden die Wassernähe und damit den Jaguar. Beide Raubkatzen gehen sich damit aus dem Weg und werden so einander nicht gefährlich. Junge Jaguare können aufgrund ihrer Unerfahrenheit in Kämpfen und bei der Beutejagd auch Opfer anderer Jaguare, von Anakondas, Krokodilen, Pumas oder sogar einer Pekari-Herde werden.

Systematik[]

folgt...

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