Kurzohrfuchs | |
---|---|
Systematik | |
Klasse: | Säugetiere
(Mammalia) |
Unterklasse: | Lebendgebärende Säugetiere(Theria) |
Teilklasse: | Höhere Säugetiere
(Eutheria) |
Ordnung: | [1]
Raubtiere (Carnivora) |
Überfamilie: | Hundeartige
(Canoidea) |
Familie: | [2]
Hunde (Canidae) |
Gattung: | Kurzohrfüchse
(Atelocynus) |
Art: | Kurzohrfuchs |
Wissenschaftlicher Name | |
Atelocynus microtis | |
(Sclater, 1883) |
Beschreibung[]
Aussehen und Maße[]
Der Kurzohrfuchs ist größer als andere Fuchsarten der südamerikanischen Gattung der Pseudalopex. Das Fell ist kurz, glatt und dunkel gefärbt. Die Ohren sind kurz und rundlich, der Schädel ist fuchsähnlich. Der Kopf ist groß, die Beine sind relativ kurz und schlank. Der Schwanz ist lang und buschig. Das Fell weist dorsal eine dunkelbraune bis schwarzbraune Färbung auf, ventral zeigt sich eine rötlichbraune Färbung. Der Kurzohrfuchs erreicht eine Gesamtlänge von 720 bis 1.000 (807) mm, eine Schwanzlänge von 260 bis 350 (305) mm, eine Hinterfußlänge von 125 bis 150 (138) mm, eine Ohrlänge von 34 bis 52 (45) mm, eine Condylobasallänge von 127,5 bis 156,7 (146,9) mm, eine Schädellänge von 161,2 bis 171,9 (165,4) mm, eine Hirnschädelbreite von 49 bis 54,3 (51,2) mm, eine Jochbeinbreite von 81 bis 94,3 (88,9) mm sowie ein Gewicht von 9.000 bis 10.000 g. Beobachtungen in Gefangenschaft konnten belegen, dass der Fellwechsel innerhalb von 3 Wochen abgeschlossen ist. Die Augen sind im Vergleich zur Körpergröße und im Vergleich zu anderen [3] Canidae klein. Das kräftige Gebiss besteht aus 42 Zähnen, die zahnmedizinische Formel lautet i3/3, c1/1m p4/4, m2/3 (Berta, 1986).
Lebensweise[]
Das glatte und dichte Fell ist ein Indiz für die guten Schwimmeigenschaften im Wasser. Demzufolge wurde die Art auch schon oft schwimmend beobachtet. Die kurzen Beine gelten als Anpassung an das Leben in dichten tropischen Regenwäldern. Kurzohrfüchse sind nachtaktiv und leben hauptsächlich einzelgängerisch. Über die allgemeine Lebensweise ist nur wenig bekannt, das Paarungsverhalten ist gänzlich unerforscht (Berta, 1986).
Unterarten[]
- Atelocynus microtis microtis - (Sclater, 1883)
- Atelocynus microtis sclateri - J. A. Allen, 1905
Verbreitung und Lebensraum[]
Das Verbreitungsgebiet des Kurzohrfuchses erstreckt sich im zentralen und westlichen Südamerika über Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Vorkommen in Venezuela sind nicht bestätigt. Die Art lebt sowohl in tropischen Regenwäldern des Flachlandes, in Andenwälder, in Sumpfwälder, entlang von Flüssen sowie lokal auch in Savannenregionen. In der Nähe menschlicher Siedlungen oder auf landwirtschaftlichen Flächen taucht der Kurzohrfuchs nur selten auf. Die Art ist bis in Höhen von 1.000 m über NN nachgewiesen worden (Berta, 1986; IUCN, 2011).
Ernährung[]
Kurzohrfüchse ernähren sich hauptsächlich von kleineren bis mittelgroßen Nagetieren (Rodentia), wahrscheinlich auch von Früchten und Abfällen. Dies belegen Beobachtungen in Gefangenschaft (Berta, 1986).
Ökologie, Gefährdung und Schutz[]
Auch wenn der Kurzohrfuchs in seinem Verbreitungsgebiet eher selten ist, gehört die Art noch nicht zu den bedrohten Arten und wird daher in der Kategorie NT, Near Threatened, geführt. Die größte Bedrohung geht neben der Vernichtung der natürlichen Lebensräume von Krankheiten aus, die von Haushunden übertragen werden. Lokal wird die Art auch von Einheimischen bejagt oder gefangen und als Haustier gehalten (IUCN, 2011).