Tier Lexikon Wiki
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Mähnenhirsch

Systematik
Klasse: Säugetiere

 (Mammalia)

Unterklasse: Lebendgebärende Säugetiere(Theria)
Teilklasse: Höhere Säugetiere

 (Eutheria)

Ordnung: Paarhufer

 (Artiodactyla)

Unterordnung: Wiederkäuer

 (Ruminantia)

Familie: [1]

 Hirsche (Cervidae)

Unterfamilie: Echte Hirsche

 (Cervinae)

Gattung: Rusa
Art: Mähnenhirsch
Wissenschaftlicher Name
Rusa timorensis
(de Blainville, 1822)

Beschreibung[]

Aussehen und Maße[]

Die stämmig gebauten Mähnenhirsche erreichen je nach Geschlecht eine Körperlänge von 140 bis 180 cm, eine Schulterhöhe von 85 bis 110 cm und ein Gewicht von 75 bis 160 kg. Weibchen bleiben deutlich kleiner und leichter als Männchen. Männchen verfügen über ein imposantes, lyraförmiges Geweih, dass en Gewicht von 2,5 kg erreichen kann. Je Stange sind 3 Enden vorhanden. Weibchen haben kein Geweih. Das grobe Fell weist eine bräunliche bis graubraune Färbung auf. Die großen Ohren sind lang und rundlich. Sie liegen weit hinten leicht seitlich am Schädel. Die Beine sind relativ kurz und kräftig. Die Augen liegen seitlich am Schädel (Nowak, 1999).

Lebensweise[]

Mähnenhirsche sind je nach Vorkommen tag- oder nachtaktiv. In Regionen, wo Störungen durch den Menschen auftreten sind die Tiere eher in der Nacht aktiv. Mähnenhirsche leben in größeren Herden, die außerhalb der Paarungszeit geschlechtlich getrennt sind. Gruppen können eine Stärke von 25 oder mehr Individuen aufweisen. Während der Paarungszeit sind Männchen Artgenossen gegenüber ausgesprochen aggressiv. Sie dekorieren ihre Geweihe mit Gräsern, um imposanter zu erscheinen. Mähnenhirsche gelten als ausgezeichnete Schwimmer (Nowak, 1999).

Unterarten[]

Verbreitung[]

Mähnenhirsche kommen ursprünglich nur auf Bali, Java und Irian Jaya (West-Neuguinea) vor. In weiten Teilen der Indonesischen Inselwelt und an zahlreichen anderen Orten wurde die Art eingeführt. Hier sind insbesondere Borneo, die Kleinen Sundainseln, Sulawesi, Maluku, Australien, Mauritius, Neukaledonien, Neuseeland, Papua-Neuguinea, Réunion sowie die indonesischen Inseln Alor, Ambon, Banda, Batjan, Buru, Butung, Flores, Halmahera, Komodo, Lembeh, Lombok, Mangole, Muna, Papua, Sanana, Saparua, Seram, Sulawesi, Sumba, Sumbawa, Taliabu, Ternate , Timor und Wetar zu nennen. Auf Madagaskar ist die Art jedoch seit den 1960er Jahren wieder verschwunden. In den eingeführten Regionen zeichnen sich Mähnenhirsche bei großen Populationen als Schädlinge in den Wäldern aus. Dies ist insbesondere auf Mauritius der Fall. Mähnenhirsche besiedeln tropische und subtropische, insbesondere Wälder, aber auch Buschland, Wiesen und Sumpfgebiete. Die Art kommt im Flachland und in Höhenlagen bis in Höhen von etwa 900 m über NN vor (Nowak, 1999; Grubb, 2005; IUCN, 2011).

Biozönose[]

Zu den natürlichen Feinden der Mähnenhirsche zählen insbesondere größere Krokodile (Crocodylidae) und Riesenschlangen (Boidae), lokal beispielsweise auch der Komodowaran (Varanus komodoensis). Lokal lebt die Art sympatrisch mir dem Sambar (Rusa unicolor). Hier kann es auch zur Hybridisierung kommen (Nowak, 1999).

Ernährung[]

Mähnenhirsche sind sehr anpassungsfähig und haben ein breites Nahrungsspektrum. Gefressen werden Gräser, Kräuter, Triebe und Blätter von Sträuchern und an den Küsten sogar Seetang. Zur bevorzugten Nahrung gehören jedoch Gräser (Nowak, 1999).

Fortpflanzung[]

Mähnenhirsche pflanzen sich einmal im Jahr fort. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere im Alter von 18 bis 24 Monaten. Die Hauptfortpflanzungszeit liegt zwischen Juli und September. Während dieser Zeit kommt es unter den Männchen zu Auseinandersetzungen um das Paarungsrecht mit den Weibchen. Hat ein Männchen eine Herde übernommen, begattet er alle Weibchen der Herde. Nach einer Tragezeit von 240 Tagen bringt ein Weibchen 1 bis 2 (1) Kälber zur Welt. Um die Aufzucht kümmert sich ausschließlich das Muttertier. Der Nachwuchs wird für einen Zeitraum von 6 bis 8 Monaten gesäugt. Die Lebenserwartung liegt unter günstigen Umständen bei 15 bis 20 Jahren (Nowak, 1999).

Ökologie, Gefährdung und Schutz[]

Mähnenhirsche gelten heute als gefährdet. In der Roten Liste der IUCN wird die Art in der Kategorie LC, Least Concern geführt. Die Lebensräume sind weitflächig stark fragmentiert. Nicht selten ist Inzucht und eine daraus resultierende genetische Artmut zu verzeichnen. Insbesondere in den zahlreichen Schutzgebieten führt massiver Holzeinschlag zu starken Beeinträchtigungen in den Populationen. Lokal werden die Tiere zudem vom Menschen gejagt. Die Bejagung erfolgt mit Drahtschlingen oder Hunden. Geschossen werden die Tiere meist mit Gewehren (IUCN, 2011).

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