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Der Monarchfalter oder Amerikanische Monarch (wissenschaftlicher Name: Danaus plexippus) ist ein auffälliger, rötlich-orangener Falter aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Ursprünglich kam er aus Amerika, hat sich aber über den Pazifik bis nach Australien ausgebreitet. Er ist ein Wanderfalter, im Winter machen die Falter in Amerika sich auf die Wanderung in die Überwinterungsgebiete in Mexiko. Es gibt allerdings einige Unterarten, die keine Wanderfalter sind.

Der Monarchfalter gilt als nicht gefährdet. Er sind sechs Unterarten bekannt.

Aussehen[]

Falter[]

Der Monarchfalter hat Flügel mit oranger Grundfarbe und schwarz-weißer Zeichnung. Die Flügeladern und ihre Ränder sind schwarz. An den schwarzen Flügelspitzen haben sie zwei Reihen weißer Punkte, auf den schwarzen Binden am Flügelaußenrand verlaufen zwei Reihen kleinerer weißer Punkte. Die Grundfarbe der Flügelunterseite ist heller, besonders auf den Hinterflügeln, also den kleineren, weiter hinten gelegenen Flügeln. Der schwarze Körper hat an Kopf und Oberkörper weiße Punkte und am Hinterleib drei bis vier dünne weiße Ringe. Die Größe der Falter ist sehr unterschiedlich, die durchschnittliche Vorderflügellänge beträgt 47 bis 50 Millimeter.

Die Flügel und der gesamte Körper (einschließlich der Beine) sind bis auf die Facettenaugen mit Schuppen bedeckt. 900.000 bis 1,5 Millionen Schuppen in unterschiedlichen Formen bedecken die Flügel. Die schmalen und langen Schuppen am Flügelrand, die Haaren ähnlich sind, bilden die Flügelfransen. An Kopf und Oberkörper sind Schuppen unterschiedlicher Form von Haaren durchsetzt. Auf den Beinen haben alle Schuppen die gleiche längliche Form mit zwei Zacken.


Die Männchen sind kleiner als die Weibchen und haben an der zweiten Ader der Hinterflügel eine schwarze, mit Duftschuppen gefüllte Tasche, die nach dem Schlüpfen aus der Puppe gebildet wird. An dieser Stelle ist der Flügel und die daneben verlaufende Flügelader angeschwollen. Die Männchen haben auffällige graue Haarbüschel am Abdomen. Diese spielen bei der Paarung eine wichtige Rolle und bestehen jeweils aus etwa 400 2,1mm langen Härchen. Die weiblichen Falter haben insgesamt eine hellere Grundfarbe, wobei die Ränder entlang der Adern breiter und beide dunkler gefärbt sind.

Ei[]

Frisch gelegte Eier haben eine weißliche Farbe, innerhalb von drei bis vier Tagen verfärben sie sich dunkelgrau. Ein Ei wiegt etwa 0,5mg, ist etwa 1mm lang und hat einen Durchmesser von etwa 0,8mm. Längs der Oberfläche verlaufen etwa 22, teils verzweigte, Rippen. Quer dazu laufen etwa 30 kleinere Rippen, die mit den Längsrippen kleine Zellen bilden. An den Enden des Eis werden die durch die Rippen gebildeten Zellen unregelmäßig und immer kleiner, um schließlich oben in die Mikropyle überzugehen, durch die später die Raupe schlüpft.

Raupe[]

Die Raupen haben einen schwarzen, glänzenden Kopf und einen hellen gräulich-weißen Körper. Nach der ersten Häutung nehmen die Raupen ihr typisches weiß-schwarz-gelbes Muster aus Querstreifen an. Die Breite der einzelnen Farben variiert je nach Region, auf den Antillen zum Beispiel sind die Raupen fast schwarz. Im zweiten Larvenstadium werden die für die Tribus Danani typischen fleischigen Fortsätze, zwei am Oberkörper und zwei am Analsegment, sichtbar.

Puppe[]

Die Raupe verpuppt sich in einer gedrungen wirkenden Stürzpuppe, die anfangs hellgrün ist und später dunkelgrün wird. Die leicht transparente Haut der Puppe erinnert an Jade. Auf der Puppe befinden sich mehrere kleine und einige größere goldene Punkte, am Abdomen bilden die Punkte ein durchgehendes Band, das nach unten von einem schwarzen Band begleitet wird. Selten kommen gelbliche oder weißliche Formen vor, die Farben sind eine Anpassung an die Farbe der Umgebung.

Verbreitung und Lebensraum[]

Verbreitung[]

Der Falter ist ursprünglich in Nordamerika unddggdgsäsgklms

dem nördlichen Südamerika verbreitet. Die nördliche Verbreitung endet im Süden Kanadas. Die Verbreitung erstreckt sich durch die gesamten USA, Mexiko, die Karibik und Mittelamerika bis zum nördlichen Rand des Amazonas (Venezuela, Peru, Kolumbien, Ecuador einschließlich Galápagos-Inseln, Brasilien, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana).

Im 19. Jahrhundert erweiterte der Falter sein Verbreitungsgebiet immer mehr und wurde auf Hawaii, den Inseln des Südpazifiks (Karolinen, Tahiti, Tonga und Samoa) und sogar in Australien und den umliegenden Inseln wie zum Beispiel Neuseeland, den Salomonen, Neuguinea, Java, Borneo und Sumatra heimisch. Bis heute wurden in Asien und Ozeanien außerdem Neukaledonien, Marquesas, Fidschi, Mikronesien, Melanesien, Réunion, Polynesien, Sulawesi, die Norfolkinsel, die Molukken, die Philippinen, Taiwan, das südliche China und Mauritius besiedelt, wobei er auf Borneo, den Philippinen und im südlichen China wieder verschwunden ist.

Inzwischen ist der Monarchfalter auch auf den Azoren, Madeira und den Kanaren heimisch. Auf den Kanaren sind die Inseln Teneriffa, Gran Canaria, La Palma, La Gomera, El Hierro und Fuerteventura besiedelt. In Europa war der Monarchfalter am Ende des 20. Jahrhundert über mehrere Jahre hinweg im südlichen Spanien bodenständig. Etwa 10 Jahre später verschwand er wieder, wahrscheinlich wegen dem Klima. Seit einigen Jahren ist der Monarchfalter entlang der Küste Andalusiens wieder zu beobachten. In Portugal, Südfrankreich und Korsika tritt der Monarchfalter gelegentlich als Wanderfalter auf. Wenn Monarchfalter mit starken Winden von Nordamerika verdriftet werden, sind sie manchmal auch an den Küsten der Britischen Inseln und Norwegens anzutreffen.

Lebensraum[]

Die typischen Lebensräume des Monarchfalters sind offene Ödlandflächen, auf denen die Nahrungspflanzen der Raupen sehr gut und viel wachsen. In Nordamerika, im Bereich der großen Seen, wachsen sehr viele dieser Pflanzen; daher ist die Population dort am dichtesten. Normalerweise lebt der Monarchfalter im Tiefland und in Tälern. Trotzdem findet man ihn in Süd- und Mittelamerika auch in 1500 bis 2000m Höhe.

Wanderungen und Überwinterung[]

Die Überwinterungsquartiere befinden sich im Süden Mexikos in der Sierra Nevada, einem Hochplateau vulkanischen Ursprungs. Die etwa 30 Überwinterungskolonien verteilen sich auf neun getrennte Vulkanmassive. In den Bergen wachsen hauptsächlich Eichen, Kiefern und Tannen. Weniger stark verbreitet sind Zypressenwälder, Wacholderheiden und Grasflächen mit Fingerkräutern. Stellenweise gibt es auch Agrarflächen und Buschland.


Wenn die Falter in den Bergen angekommen sind, fliegen sie umher, beobachten die Windrichtung und suchen sich windgeschützte Stellen an Bäumen. Wenn sich die zuerst eingetroffenen Falter niedergelassen haben, gesellen sich die nachfolgenden ohne Beachtung der Windrichtung hinzu und es bilden sich dichte Trauben aus Faltern, die ganze Bäume bedecken können. Wenn sich der Wind dreht, sind die Falter die vorher geschützt waren dem kalten Wind ausgesetzt. Da sie bei den niedrigen Temperaturen im Winter nicht fliegen können, fallen sie zu Boden, wenn sich die Bäume im Sturm mit Regen- oder Schneefall biegen, welche häufig Mitte Winter auftreten. Ganze Trauben von Faltern werden dabei von den Baumspitzen geschüttelt und sterben am Boden.

Mitte Januar und im Februar lösen sich die großen Trauben auf den Gipfeln auf und die Falter wandern talwärts und bilden kleinere und lockere Trauben. Die Falter verlassen dann immer wieder die Bäume um am Rand kleiner Pfützen und an Matsch zu saugen. Gegen Ende Februar, wenn es wieder wärmer wird, verlassen sie die Berge und wandern nach Norden. Nur ein sehr kleiner Teil bleibt in Mexiko zurück.

Nahrung[]

Raupe[]

Beim Schlüpfen der Raupe aus dem Ei frisst diese Teile der Eierschale auf. Selten frisst die Raupe auch die ganze Schale auf. Danach wendet die Raupe sich sofort ihrer Nahrungspflanze zu. Die kleinen Raupen ernähren sich als erstes von feinen Härchen, mit denen die Blätter der Seidenpflanzen überzogen sind. Danach krabbeln die Raupen umher, um anschließend in die Nähe des Eis zurückzukehren und kleine Löcher in das Blatt zu fressen. Nach der ersten Häutung wenden sich die Raupen den Blatträndern zu. Einige Monarchfalterraupen im letzten Larvenstadium nagen an den Blattstielen eine kleine Kerbe und krabbeln an die Blattspitze, um das Blatt abzuknicken. Danach krabbeln sie auf die Blattunterseite und fressen weiter. Die Zufuhr von Herzglykosiden und Milchsaft in das Blatt wird dadurch unterbrochen. Damit wird die Gefahr, dass die Raupe sich vergiftet oder ihre Mandibeln durch den Milchsaft verkleben, vermindert.

Falter[]

Von Monachfaltern werden sehr viele verschiedene Pflanzen besucht. Er wurden Besuche an Blüten der Pflanzenfamilien Doldenblütler, Seidenpflanzengewächse, Kreuzblütengewächse, Geißblattgewächse, Dickblattgewächse, Kardengewächse, Heidekrautgewächse, Wolfsmilchgewächse, Hülsenfrüchtler, Hortensiengewächse, Malvengewächse, Myrtengewächse, Wunderblumengewächse, Nachtkerzengewächse und Orchideen, sowie Rosengewächse, Hahnenfußgewächse, Weidengewächse, Nachtschattengewächse, Eisenkrautgewächse und Grasbäume beobachtet. Die Falter nehmen von vertrockneten Pflanzen verschiedener Arten der Raublattgewächse, Korbblütler und Hülsenfrüchtler Pyrrolizidinalkaloide auf, die sie giftiger machen.f

Lebensweise und Fortpflanzung[]

Lebensweise[]

Monarchfalter wandern im Winter in ihre Winterquartiere im wärmeren Süden. Wandernde Falter sind an ihrem Flugverhalten zu erkennen, bei dem Hindernisse überflogen werden. Die Wanderungen der Falter werden stark vom Wind beeinflusst. Bei Rückenwind segeln die Falter oft und fliegen mehrere 100 m hoch, um den für sie günstigen Wind zu nutzen, während sie bei Gegenwind niedrig über dem Boden fliegen, wo der Wind am schwächsten ist. Die Falter legen beim Wandern immer wieder „soziale Flüge“ ein, bei dem sich die Falter in ungefähr 30 m Höhe in einem großen Kreis verfolgen, wobei der Flug aus Flattern und Gleiten besteht. Oft werden sie dabei vom Wind weitergetragen und das Flugbild gleicht kreisenden Seevögeln an der Küste. Bei Wanderflügen fliegen die Falter manchmal sehr hoch, sie wurden mit dem Fernglas bis zu 500 m hoch über dem Boden beobachtet und Drachenflieger-Piloten trafen sie bis in 1250 m über dem Grund an. Die Monarchfalter orientieren sich bei ihren Wanderungen am Sonnenstand. Durch die Wahrnehmung polarisierter Ultraviolettstrahlung ist diese Navigation auch bei bedecktem Himmel möglich. Zusätzlich haben sie im Kopf Magnetit eingelagert und können sich dadurch mit Hilfe des Erdmagnetfelds orientieren.

Nicht wandernde Falter, die umherfliegen, Blüten besuchen oder geeignete Pflanzen für die Eiablage suchen, haben einen eher ziellosen Flug und umfliegen Hindernisse. Männliche Falter fliegen höher im Gelände und besuchen auch Blüten auf Bäumen während die Weibchen meist dicht über der Bodenvegetation fliegen und geeignete Pflanzen für die Eiablage suchen. Die Flügelschläge werden von kurzen Gleitphasen unterbrochen. Die Falter erreichen dabei eine Geschwindigkeit von etwa 17 km/h. Wenn sich die Falter bedroht fühlen und fliehen, schlagen sie heftig mit den Flügeln, die dann senkrecht über ihrem Körper zusammenschlagen. Dabei erreichen die Falter eine Geschwindigkeit von über 30 km/h. Die Männchen zeigen ein Revierverhalten und patrouillieren in ihrem Gebiet auf der Suche nach Weibchen.

Fortpflanzung[]

Die Paarung des Monarchfalters erfolgt im Frühjahr, kurz vor der Remigration aus den Überwinterungsgebieten. Wird ein Männchen beim Patrouillen im Revier auf ein Weibchen aufmerksam, dann verfolgt es dieses mit schnellem Flug. Wenn das Weibchen nicht paarungsbereit ist, flieht es in einem schnellen Zick-Zack-Flug und weicht dem Männchen aus. Paarungsbereite Weibchen beginnen einen wendelförmigen Flug nach oben, bei dem sie vom Männchen verfolgt werden. Zwischendurch brechen sie aus und fliegen schnell davon. Das wiederholt sich mehrfach und das Männchen überholt das Weibchen und stülpt dabei seine Haarbüschel am Abdomen aus. Später setzen sich beide auf ein Blatt oder einen Zweig. Das Männchen fächelt mit sanften Flügelschlägen zum hinter ihm sitzenden Weibchen, das seine Flügel geschlossen hält. Danach zieht das Männchen seine Haarbüschel ein und biegt sein Abdomen zum Abdomen des Weibchens und beide vereinen sich. Anschließend fliegt das Männchen kurze Strecken mit dem an ihm heftenden Weibchen, das weiterhin seine Flügel geschlossen hält.

Statt um das Weibchen mit Düften im Flug zu werben, gibt es beim Monarchfalter oft eine rabiate Methode, um die Paarung zu erzwingen. Im Flug stürzt sich das Männchen von oben auf das Weibchen und hält sich an ihm mit seinen Beinen an Kopf, Thorax und Abdomen fest und zwingt sie in einem Gleitflug zur Landung. Die weit verbreitete Partnerwahl durch weibliche Schmetterlinge gibt es damit beim Monarchfalter nicht.

In den Überwinterungskolonien werden die Weibchen bevorzugt von Männchen begattet, die kleiner und abgeflogener sind und den Rückflug nicht überstehen können. Größere Männchen in gutem Zustand treten den Rückflug an und paaren sich erst später nahe an den Eiablagestellen. Die Weibchen legen über einen Zeitraum von zwei bis fünf Wochen etwa 300 bis 400 Eier einzeln auf die Blattunterseite der Nahrungspflanze ab.

Die Männchen verlieren bald nach der Paarung Gewicht in Form von Wasser und werden spröde, sie bleichen aus und sterben. Nach der Paarung entwickeln sich langsam die ersten Eier, deshalb legen die wandernden Weibchen gegen Ende ihrer Wanderung die meisten Eier ab. Danach ereilt sie dasselbe Schicksal wie die Männchen.

Mit dem Schlupf aus der Puppe oder kurze Zeit später ist der Monarchfalter auch geschlechtsreif und kann sich fortpflanzen.

Unterarten[]

Es werden sechs Unterarten des Monarchfalters bechrieben.

  • Danaus plexippus plexippus
  • Danaus plexippus nigrippus
  • Danaus plexippus tobagi
  • Danaus plexippus megalippe
  • Danaus plexippus portoricensis
  • Danaus plexippus leucogyne
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