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Der südliche Tamandua erreicht eine Körperlänge von 55 bis 88 cm, eine Schwanzlänge von 40 bis 60 cm sowie ein Gewicht von bis zu 7 Kg. Der lange Schwanz verfügt über kein Fell und dient den Tieren beim Klettern als Greiforgan. Das Fell ist überwiegend hellbraun bis cremefarben. Auf dem Rücken und den Flanken ist das Fell schwarz und schaut insgesamt aus wie eine schwarze Weste. Der kleine Kopf mit den rundlichen Ohren endet in einer sehr langen und schmalen Schnauze. Er ist zahnlos und verfügt über eine lange Zunge, die durchaus 40 cm lang sein kann. Die Vorderfüße besitzen vier Zehen und enden in mächtigen Krallen, mit denen sie Termitenbauten aufreißen oder graben. Die Hinterfüße weisen vier Zehen auf, an denen deutlich kleinere Krallen sichtbar sind.

Wenn sie sich am Boden bewegen, dann nur sehr langsam und auf den äußeren Kanten ihrer Füße, um die Krallen nicht abzunutzen. Die Tiere sind sowohl tag- als auch dämmerungsaktiv. Teilweise gehen sie auch während der Dunkelheit auf Nahrungssuche. Tamanduas sind immer für ca. 8 Stunden aktiv. Ihre Ruhepause und Nachtruhe verbringen sie für gewöhnlich in Astgabeln oder in leeren Termitenbauten oder ähnlichen Höhlen. Der Südliche Tamandua lebt einzelgängerisch und beansprucht ein kleines Revier. Die Reviere werden mit einem übel riechenden Sekret aus den Analdrüsen markiert.

Südliche Tamanduas leben in Südamerika. Dabei finden sie ihre Verbreitung im Norden von Trinidad und Venezuela über Brasilien, Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago bis nach Uruguay. In Höhenlagen kommen sie bis in Höhen von gut 2.000 Metern über NN vor. Sie bewohnen sowohl sekundäre Regenwälder als auch trockenes Savannen- und Buschland. Auch wenn sie oft auf Bäumen zu finden sind, so suchen sie ihre Nahrung hauptsächlich auf dem Boden.

Der Südliche Tamandua ernährt sich fast ausschließlich von Kleinstinsekten wie Termiten und Ameisen, wobei er Soldatenameisen, die sehr große Kiefer haben, und Ameisen die sich mit Gift verteidigen meidet. Am Tag werden um die 9.000 Ameisen und Termiten gefressen. Solche Nahrungsvorkommen spürt er mit seinem, im Gegensatz zu dem Sehsinn, sehr gut entwickelten Geruchssinn auf. Hier und da nimmt er auch Honig aus Bienenstöcken zu sich. Mit seinen starken Krallen kann er mühelos Insektenbauten aufreißen, um dann mit seiner bis zu 40 Zentimeter langen Zunge und dem klebrigen Speichel die Beute aufzunehmen. Das Maul hat lediglich einen Durchmesser von gut einem Zentimeter.

Der Südliche Tamandua steht aufgrund des Washingtoner Artenschutz Abkommen unter weltweitem Schutz. Auf der Roten Liste der IUCN wird er als "Least Concern", also "nicht gefährdet" geführt.

Natürliche Prädatoren des Südlichen Tamanduas sind besonders Raubkatzen (Felidae) und Greifvögel(Falconiformes). Der größte Feind ist jedoch der Mensch, der in mutwillig tötet. Gegen seine Feinde hat er aber eine gute Verteidigung, dazu richtet er sich, gestützt von seinem Schwanz auf die beiden Hinterbeine und breitet die erhobenen Vorderbeine aus, am Boden sucht er dabei eine mögliche Rückendeckung, wie z.B. einen Felsen oder Baum. Falls der Feind nun zu nahe kommt schlägt er mit seinen Krallen an den Vorderfüßen zu, hält das was er erwischte fest und hält so den Feind auf Abstand. Falls dies nichts nützt, wirft er sich fauchend auf den Rücken und wehrt sich auch mit den Hinterbeinen. Bei Erregung verströmen seine Analdrüßen ein nach Moschus riechendes Sekret.

Über die Fortpflanzung des Südlichen Tamanduas ist nur wenig bekannt. Nach einer Tragezeit von 130 bis 150 Tagen bringt das Weibchen ein Tier zur Welt. Es hat die gleiche Färbung wie die Mutter. Während der ersten Monate reitet es hauptsächlich auf dem Rücken der Mutter oder wird von ihr während ihrer Fresswanderung in Bäumen zwischen Astgabeln sicher untergebracht. Im Alter von drei bis vier Monaten fängt das Jungtier an selbständig Nahrung in Form von kleinen Insekten zu sich zu nehmen. In Gefangenschaft kann ein Südlicher Tamandua ein Alter von gut zehn Jahren erreichen. Das Alter in Freiheit ist nicht bekannt, dürfte aber bei etwa sechs bis acht Jahren liegen.

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