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Steppenzebra
Steppenzebra

Equus quagga

Systematik
Klasse: Säugetiere
Unterklasse: Höhere Säugetiere
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Unpaarhufer
Familie: Equidae
Gattung: Pferde
Art: Steppenzebra
Allgemeines
Verbreitung: Afrika
Lebensraum: offene Lebensräume wie Steppe, Savanne, Buschland
Größe: 2,2 - 2,5 m Körperlänge; 1,1 - 1,4 m Schulterhöhe
Gewicht: 175 - 385kg
Ernährung: vorwiegend Gras, auch Blätter und Zweige

Das Steppenzebra oder Pferdezebra (Equus quagga) ist die am weitesten verbreitete Zebraart in Afrika. Es ist vom Nordosten bis in den Süden des Kontinents verbreitet. Es lebt in Herden und ernähren sich hauptsächlich von Gräsern.

Aussehen[]

Das Steppenzebra ist das kleinste der heute lebenden Zebra-Arten und erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 230 cm, eine Widerristhöhe von 110 bis 145 cm und ein Gewicht von ungefähr 175 bis 385 kg. Die Schwanzlänge beträgt 52 cm. Weibliche Tiere sind etwas kleiner. Das Steppenzebra hat zwar kurze Beine, dafür aber große, breite Hufe. Der Schwanz ist schwarz oder weiß gefärbt, das Maul weist eine schwarze Färbung auf, während die runden Ränder der Ohren weiß sind. Weiterhin typisch ist die kurze Stehmähne, die vom Scheitel bis zum Widerrist reicht; sie tritt bei einigen Tieren, vor allem im nördlichen Verbreitungsgebiet, jedoch auch gar nicht auf.

Das Steppenzebra zeichnet sich im Vergleich zu den beiden anderen Zebra-Arten, dem Grevy- und dem Bergzebra, durch die breitesten Streifen aus. Das Streifenmuster ist sehr variabel, die Beinzeichnung aber reicht immer weit auf die Körperseiten hinaus. Die Farbe der Streifen variiert je nach Gegend von lackschwarz bis dunkelrotbraun, die helle Grundfarbe ist in der Regel klarweiß. Sogenannte „Schattenstreifen“, die manchmal die weißen Streifen überlagern, kommen hier kaum vor. Die Streifenzeichnungen werden schmaler, aber bei Populationen, die im Süden leben, treten dann auch sehr häufig „Schattenstreifen“ auf. Im Gegensatz zu den anderen Zebraformen setzt sich ein Teil der vertikalen Streifen auf dem Bauch fort. Am Hinterteil kippen die Streifen in die Horizontale. Ebenfalls horizontal sind die Streifen an den Beinen, allerdings weisen einige Populationen, vor allem im südlichen Afrika, keine Beinstreifen mehr auf. Gelegentlich treten komplett schwarz gefärbte Tiere auf, die unregelmäßig verteilte weiße Punkte besitzen. Die Streifen bilden sich bereits im Embryonalalter mit drei Wochen aus, was früher ist als bei den anderen Zebra-Arten. Am Streifenmuster der Artgenossen können Steppenzebras diese erkennen und unterscheiden, da das Muster immer anders ist.

Lebensweise[]

Verhalten[]

Das Steppenzebra ist ein sehr soziales Tier. Es lebt normalerweise in kleinen Familiengruppen mit einer bestimmenten Rangordnung. Die Gruppen bestehen aus einem einzelnen Hengst, einer oder mehreren Stuten und deren Nachwuchs. Die Gruppengröße ist dabei abhängig von der Qualität des Lebensraumes. Je schlechter die Lebensbedingungen, desto geringer die Herdengröße. Die größten Gruppen umfassen bis zu 15 Mitglieder (ein Hengst, sechs Stuten, acht Fohlen), durchschnittlich liegt sie aber bei vier bis acht. Die Herden unterhalten keine eigenen Territorien, besitzen aber Heimatgebiete, in denen sie sich vorwiegend aufhalten. Diese Heimatgebiete erreichen einen Höhenunterschied von bis zu 1100m. Die Ränder dieser Gebiete überlappen sich dabei deutlich mit jenen anderer Steppenzebra-Gruppen. Zeitweilig formen die einzelnen Herden auch größere Verbände. In großen Steppenzebra-Verbänden gibt es aber keine über die Einzelgruppen hinausgehende übergeordnete Organisation. Neben den eigentlichen Herden gibt es auch "Junggesellengruppen" junger männlicher Tiere, die noch keine eigene Herde aufgebaut haben. Diese können ebenfalls bis zu 15 Tiere umfassen. Rein weibliche Herden sind dagegen äußerst selten.


Der Zusammenhalt innerhalb der Herde ist sehr groß, verloren gegangene Mitglieder werden über längere Zeit gesucht. In der Regel führt die ranghöchste Stute die Gruppe, während der Hengst am Ende des Zuges die Nachhut bildet; beim Trinken, das meist nachts stattfindet, ist er jedoch der Erste. Der Hengst bedeckt mit seinem Kot und Urin die Fäkalien der Stuten und Jungtiere und zeigt dabei meist ein Flehmen. Nachts bevorzugen die Herden einen Aufenthalt auf offenen Flächen. Als Schutz vor Fressfeinden hält mindestens ein Tier Wache, Jungtiere werden bei aufziehender Gefahr als erste geweckt. Beim Treffen zweier Herden führen die Hengste eine ritualisierte Begrüßungszeremonie durch, bestehend aus der charakteristischen Grußgeste - erhobene und nach vorn gerichtete Ohren - und gegenseitigem Beschnüffeln der Nase und Genitalien. Ein Steppenzebra in Bedrängung legt die Ohren an und spreizt bei zunehmender Bedrohung die Lippen und zeigt die Zähne, eine Mimik, die dem Flehmen ähnelt. Kämpfe finden eher selten statt und kommen in der Regel bei Übernahmeversuchen einer Herde durch einen fremden dominanten Hengst vor. Verliert der bisherige Herdenführer diese Auseinandersetzung, verlässt er die Gruppe, wobei ihm teilweise seine männlichen Nachfahren folgen.

Häufig kommen Herdenbildungen mit anderen pflanzenfressenden Tierarten vor, beispielsweise mit Gnus, Leierantilopen, Wasserböcken und Impalas. Solche Großverbände verschiedener Tierarten formieren sich meist gegen Ende der Regenzeit. Die Lebenserwartung des Steppenzebras liegt bei 20 bis 40 Jahren.

Insgesamt sind sechs Lautäußerungen des Steppenzebras bekannt: Ein zweisilbiger Alarmlaut ertönt bei Sichtung eines Fressfeindes, ein lautes Schnauben des Hengstes beim Betreten von möglicherweise gefährlichem Terrain. Hengste quietschen, wenn sie gebissen werden, oder schnauben lang anhaltend bei Zufriedenheit. Fohlen geben in Stresssituationen einen jammerartigen Ton von sich. Bei der Begrüßung geben die Tiere einen A-ha oder Ka-ha-ähnlichen Ruf von sich.

Ernährung[]

Das Steppenzebra ist ein Pflanzenfresser und mit seinen hohen Kronen an den Backenzähnen und dem hohen Zahnzementanteil an kieselsäurehaltige Grasnahrung angepasst, die einen großen Teil (90%) seiner Nahrung ausmacht. Das Steppenzebra isst mindestens 23 verschiedene Grassorten, besonders begehrt sind Süßgräser, sowie Hundszahn- und Liebesgräser. Zu den weniger häufig gefressenen Pflanzen gehören weiterhin Lampenputzergräser oder Hirsen wie Fingerhirsen. Gelegentlich können auch Krautpflanzen aufgenommen werden, rund zehn vom Steppenzebra verspeiste Arten sind bekannt. Über das Jahr hinweg sucht das Steppenzebra verschiedene Regionen auf und wandert von Gebieten mit geringem zu Gebieten mit höherem Niederschlag. Abseits der jährlichen Wanderungen finden auch tägliche statt, die zwischen den einzelnen Weidegründen, Wasserstellen und Rastplätzen erfolgen.

Fortpflanzung[]

Männliche Jungtiere sind mit vier Jahren sexuell ausgereift, weibliche mit anderthalb bis zwei Jahren. Die erste Brunftphase ist Anlass für zahlreiche männliche Steppenzebras, die Junggesellengruppen zu verlassen und eine eigene Herde zu gründen. Das Steppenzebra ist ganzjährig paarungsbereit, eine Häufung der Paarungen findet aber während der Regenzeit im Sommer statt. Die Brunft dauert zwei bis neun Tage an, die Zwischenphasen 17 bis 24 Tage. Die Paarung erfolgt hauptsächlich in der Herde mit dem Vorrecht des dominanten Hengstes. Das Geburtsintervall liegt im Durchschnitt bei etwa 14 Monaten, allerdings ist der zeitliche Abstand größer, wenn das Muttertier vorher ein männliches Fohlen zur Welt gebracht hat.

Nach einer Tragzeit von 360 bis 390 Tagen bringt die Zebrastute ein einzelnes, etwa 30 kg schweres Fohlen zur Welt. Die Geburt dauert insgesamt etwa acht Minuten und findet meist nachts statt, wobei der Hengst in 10 bis 50 m Entfernung stehend zuschaut. Nach rund elf Minuten steht das Fohlen bereits, nach etwa einer Stunde saugt es erstmals Milch. Die Bindung zwischen Muttertier und Jungtier ist anfänglich groß, die Mutterstute versucht aktiv Herdenmitglieder vom Fohlen fernzuhalten, wobei es in seltenen Fällen auch zu Kämpfen unter weiblichen Tieren kommen kann. Sofern ein neuer Hengst die Herde übernimmt, kann es zu Kindstötungen bei sehr jungen Fohlen kommen, ältere Jungtiere ab etwa einem halben Jahr werden jedoch nicht getötet.

Die Wachstumsrate des Jungtiers ist sehr hoch, die Endgröße wird nach rund einem Jahr erreicht, das Endgewicht aber erst nach drei Jahren. Milch benötigt ein Fohlen ein bis anderthalb Jahre. Während der Milchphase muss die Stute zur Produktion der Milch wesentlich mehr Nahrung aufnehmen. Mit der Geburt des nächsten Fohlens löst sich die Mutter-Jungtier-Beziehung meist auf. Weibliche Jungtiere verlassen dann in der Regel die Stammherde und suchen sich eine neue. Männliche Tiere verweilen manchmal bis zu maximal drei Jahren, bevor sie wegziehen. Die natürliche Lebenserwartung liegt bei rund 20 Jahren, Steppenzebras in Gefangenschaft können jedoch bis zu etwa 40 Jahre alt werden.

Verbreitung und Lebensraum[]

Das Steppenzebra ist von allen drei Zebra-Arten die am häufigsten vorkommende. Das Verbreitungsgebiet reicht von den halbwüstenartigen Steppengebieten des südlichen Sudan und Südäthiopiens über die Savannen Ostafrikas bis nach Süd- und Südwestafrika. Ursprünglich war das Steppenzebra im Pleistozän unter günstigeren Klima- und Vegetationsbedingungen auch in weiten Teilen Nordafrikas verbreitet.

Das Steppenzebra bevorzugt zwar kurzes Gras, ist darauf jedoch nicht angewiesen. Daher hat es einen sehr weitreichenden Lebensraum. Es ist deswegen auch, anders als die anderen Pferdearten, in teils geschlossenen Gras- und Parklandschaften zu finden, die von Akazien- und Commiphora-Beständen durchsetzt sind. Aber das Steppenzebra besiedelt neben Tiefländern auch Hochebenen - am Mount Kenya sogar in 4000m Höhe.

Systematik[]

Heute unterscheidet man fünf rezente und eine ausgestorbene Unterart des Steppenzebras:

Bild Unterart Lat. Name Verbreitung
Böhm Zebra Grant-Zebra/

Böhm-Zebra

E. q. boehmi Kenia, Tansania, Uganda, Sambia
Mähnenloses Zebra E. q. borensis Südäthiopien, Südsudan, Norduganda, Nordkenia
Burchell-Zebra-HeidelbergZoo Burchell-Zebra/

Damara-Zebra

E. q. burchellii nördliches Südafrika
Chapman-Zebra E. q. chapmani Simbabwe, Botswana, Sambia
Zebra Side Crawshay-Zebra E. q. crawshayi Nordmosambik, Ostsambia
Quagga Quagga E. q. quagga Südafrika

Gefahren[]

Fressfeinde und Konkurenten[]

Fressfeinde des Steppenzebras sind Leoparden, Geparden, Tüpfelhyänen und Wildhunde, Hauptfeinde sind aber Löwen, deren Hauptnahrung häufig Zebras sind. Dabei erlegen Löwen häufiger Hengste als Stuten. Tüpfelhyänen sind nach den Löwen die zweithäufigste Gruppe von Beutegreifern: einen großen Teil (15%) ihrer Nahrung machen Zebras aus. Alle anderen Raubtiere machen eher Jagd auf Fohlen. Gegen die meisten Raubtiere, jedoch nicht gegen Löwen, verteidigt sich das Steppenzebra mit Tritten und Bissen.

Das Steppenzebra wird von zahlreichen Parasiten befallen. Zu den äußeren gehören vor allem Läuse. Tsetsefliegen sind beim Steppenzebra dagegen nicht nachgewiesen, auch keine Erkrankung mit der Schlafkrankheit. Endoparasiten sind viele bekannt. Hierzu zählen vor allem Saug-, Band-, Faden-, Haken- und Lungenwürmer. Weiterhin kommen Magen- und Nasendasseln vor. Babesien wurden ebenfalls beobachtet, besonders häufig aber auch die Afrikanische Pferdepest und Milzbrand. Ranghöhere Tiere werden dabei weniger von Parasiten befallen, rangniedrigere umso öfter.

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