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Klasse: Mammalia

Ordnung: Artiodactyla

Familie: Camelidae

Gattung: Vicugna

IUCN: LC

Aussehen: Vikunjas erreichen eine Körperlänge von 150 bis 190 cm, eine Schulterhöhe von 86 bis 91 cm, eine Schwanzlänge von gut 20 cm sowie ein Gewicht von 45 bis 55 Kg. Weibchen bleiben deutlich kleiner und leichter als Männchen. Die Mähne erreicht eine Länge von 20 bis 30 cm und ist sehr fein und weich. Es schützt die Tiere auch vor bitterster Kälte. Das Fell ist überwiegend hellbraun bis goldbraun. Die Unterseite, die Flanken und der Hals sind überwiegend cremefarben. Der Hals ist recht lang und dünn. Er endet in einem rundlichen Kopf mit großen spitzen Ohren und außerordentlich großen Augen. Der Hör- und Sehsinn sind die wichtigsten Sinnesorgane der Vikunjas.

Augfgrund der dünnen Luft in ihren natürlichen Lebensräumen sind ihr Herz und ihre Lungen um etwa 50 Prozent größer als bei Tieren ähnlicher Größe. Selbst in Höhen von über 4.000 Metern können sie noch eine Laufgeschwindigkeit von fast 50 km/h erreichen. Die Tiere leben in kleinen Familienverbänden, die aus einem männlichen Leittier sowie mehreren Weibchen und deren Nachwuchs bestehen. Ihre Reviere umfassen eine Durchschnittsgröße von gut 180 Hektar. Die Reviergrenzen werden mit Kot markiert. Geschlechtsreife Männchen ohne eigene Gruppe schließen sich in der Regel zu Junggesellengruppen zusammen. Eher seltener leben ältere Männchen einzelgängerisch.

In der Vergangenheit wurden Vikunjas wegen ihrer Wolle und ihres Fleisches im großen Stile gejagt und getötet. Die Lage ist heute nicht mehr so dramatisch, aber die Bestände haben sich noch nicht erholt. Die führt die Vikunjas als verletzbare (vulnerable) Art.

Verbreitung: Vikunjas leben im Hochland der Anden. Vor allem in den Gebirgsregionen von Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien und Chile. Sie bewohnen Grassteppen in Höhen von 3.500 bis 5.500 Metern über NN.

Nahrung: Die natürliche Nahrung besteht hauptsächlich aus Gräsern und Kräutern. Ihr Gebiss und ihre Zähne sind optimal an die Gewinnung dieser kargen Nahrung angepaßt. Die großen Zähne stehen eng beieinander und und wachsen ein Leben lang. Das ist im Reich der Paarhufer einmalig. Sie brauchen täglich Trinkwasser und sind daher immer in der Nähe von Gewässern anzutreffen.

Fortpflanzung: Die Geschlechtsreife wird mit rund zwei Jahren erreicht. In den Andenregionen erstreckt sich die Paarungszeit über die Monate März und April. Die Kopulation kann bis zu zehn Minuten dauern. Nach einer Tragenzeit von knapp zwölf Monaten bringt das Weibchen an einer geschützten Stelle ein Jungtier zur Welt, daß ein Geburtsgewicht von vier bis sechs Kg aufweist. Das Weibchen bringt ihr Jungtier in stehender Position zur Welt und leckt ihr Junges nach der Geburt sorgsam ab. Auch die Nachgeburt wird von ihr gefressen.

Die Jungtiere können bereits kurze Zeit nach der Geburt laufen und folgen der Mutter zur Herde. Die Säugezeit beträgt rund zehn Monate. Die Jungtiere nehmen aber schon frühzeitig feste Nahrung zu sich. Nach Erreichen der Geschlechtsreife werden die Jungtiere vom Männchen aus der Gruppe verjagt. Sie schließen sich anderen Gruppen an oder gründen eine eigene Gruppe. Vikunjas können in Freiheit ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreichen. In Gefangenschaft ist durchaus auch ein ALter von bis zu 25 Jahren möglich.

Vikunja (Vicugna vicugna)
Vikunja (Vicugna vicugna)
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