Tier Lexikon Wiki
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Tiger
Namen
Deutsch: Tiger
Wissenschaftlich: Panthera tigris
Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Katzen (Felidae)
Unterfamilie: Großkatzen (Pantherinae)
Gattung: Eigentliche Großkatzen (Panthera)
Art: Tiger (Panthera tigris)
Merkmale
Größe: 70 cm - 100 cm (Widerristhöhe)
Länge: 2 m - 3 m (ganz),
1 m - 2 m (Kopf-Rumpf-Länge)
Gewicht: 100 kg - 300 kg
Schwanzlänge: ca. 100 cm
Allgemeines
Lebensraum: tropische Regenwälder und Mangrovensümpfe, Savannen- und Sumpfgebiete, gemäßigte und boreale Nadel-, Laub- und Mischwälder, subtropische Bergwälder, Hochgrasländer, Flusswälder, Salwälder, Dornbuschwälder
Ernährung: Fleischfresser
Lebenserwartung: etwa 9 Jahre (in freier Wildbahn)
16 - 18 Jahre (in Gefangenschaft)
Gefährdung
Gefährdungskategorie: EN
Unterarten
Sibirischer Tiger (Panthera tigris altaica), Südchinesischer Tiger (Panthera tigris amoyensis), Indochinesischer Tiger (Panthera tigris corbetti), Malaysia-Tiger (Panthera tigris jacksoni), Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae), Königstiger (Panthera tigris tigris), Balitiger (Panthera tigris balica) †, Javatiger (Panthera tigris sondaica) †, Kaspischer Tiger (Panthera tigris virgata)

Der Tiger (wissenschaftlicher Name: Panthera tigris) ist eine in Asien verbreitete Großkatze. Er ist vor dem Löwen die größte aller lebenden Katzenarten und aufgrund des charakteristischen Streifenmusters unverwechselbar. Er lebt in der Regel einzelgängerisch und ernährt sich in erster Linie von größeren Huftieren. Dabei bewohnt er unterschiedlichste Lebensräume, wie tropische Regenwälder, Grasländer, Sumpfgebiete oder boreale Wälder.

Heute ist der Tiger aus großen Teilen seines ehemaligen Verbreitungsgebietes verschwunden und drei der neun Unterarten sind bereits ausgestorben. Er gilt als stark gefährdet.

Aussehen[]

Maße[]

Die Größe des Tigers ist in den unterschiedlichen Unterarten sehr verschieden. Vom Kopf bis zum zum Schwanzansatz misst ein Tiger ungefähr 1,5 bis 2m. Die größte Kopf-Rumpf-Länge haben der Sibrische Tiger und der Bengaltiger, am kleinsten ist der Sumatratiger, obwohl der inzwischen ausgestorbene Balitiger noch kleiner gewesen sein soll. Der Schwanz eines Tigers wird rund 1m lang, aber auch die Länge des Schwanzes schwankt unter den Unterarten. Die Widerristhöhe beträgt zwischen ungefähr 1m und etwa 70cm. Am größten ist auch hier der Sibirische Tiger, der bis zu 105cm groß wird, am kleinsten der Sumatratiger mit kaum 70cm.

Gewicht[]

Das Gewicht des Tigers schwankt zwischen 100 und 300kg. Der höchste dokumentierte Wert liegt bei 306kg und wurde bei einem Sibirischen Tiger gemessen. Dieser wiegt auch sonst am meisten, am wenigsten wiegt der Sumatratiger. Der ausgestorbene Balitiger soll jedoch mit 65 bis 100kg jedoch noch weniger.

Fell[]

Der Tiger ist aufgrund seiner auffälligen Streifenzeichnung mit keiner anderen Großkatze zu verwechseln. Die Streifen des Tigers dienen zusammen mit der Grundfarbe des Felles zur Tarnung. Die unregelmäßigen und zum Teil durchbrochenen Streifen des Tigers sind eine optimale Anpassung an den Hintergrund seines Lebensraumes. Die spezielle Färbung ermöglicht es ihm, sich in der Vegetation oder am Boden zu verbergen. So erscheinen die schwarzen Streifen auf der goldgelben oder rotorangenen Grundfellfarbe im Bamsbusdickicht beispielsweise wie Schatten im Sonnenlicht, und in dürren Graslandschaften verschmilzt der Tiger mit den Grashalmen und kleineren Büschen. In der Gesamtwahrnehmung verschwimmt der Tiger nahezu in seiner Umgebung, und bleibt für seine Beute lange unentdeckt. Die Grundfarbe der Oberseite schwankt je nach Unterart zwischen goldgelb und rotorange. Die Unterseite sowie Teile des Gesichts und die Innenseiten der Beine sind weiß oder hellbeige. Die Rückseite der Ohren ist schwarz und weist eine deutlich auffallende weiße Markierung auf. Auffällige dunkle Querstreifen erstrecken sich vom Kopf über den gesamten Rumpf bis zur Schwanzspitze. Der Schwanz erscheint dadurch geringelt. Die Beine sind in ähnlicher Weise gestreift, wobei an den Vorderbeine allerdings häufig weniger Streifen sind.

Datei:Tiger Lebensraum (2).png

Das Fell ist meistens ziemlich kurz, beim Sibirischen Tigern aber wegen des kalten Klimas dicht und langhaarig. Die Länge der Haare liegt je nach Unterart zwischen ungefähr 10 bis 20mm am Rücken und 20 bis 50mm am Bauch. Bei fast allen Unterarten gibt es Sommer- und Winterfell, wobei das Sommerfell, vor allem beim Sibirischen Tiger, sehr viel kürzer ist. Ob Tiger in Indien einen Haarwechsel vollziehen ist unklar.

Farbvarianten[]

Es gibt abweichende Farbvarianten, die von lokalen Herrschern als Kostbarkeiten gezüchtet wurden. Besonders bekannt sind weiße Tiger. Es handelt sich dabei nicht um echte Albinos, sondern um „Teilalbinos“ – den weißen Tigern fehlen die roten Augen eines Albinos, stattdessen sind die Augen normalerweise blau. Die meisten dieser weißen Tiger haben dunkle Streifen, seltener sind weiße Tiger ohne Streifen. Seit 1951 sind in der Wildnis keine weißen Tiger beobachtet worden.

Eine weitere, in freier Wildbahn ebenfalls sehr seltene Farbvariante ist der sogenannte Rötling, bei dem das schwarze Pigment der Streifen fehlt. Derartig gefärbte Tiere traten später auch im Nachwuchs von Tigern in Gefangenschaft auf und sind auch unter dem Namen „Goldene Tiger“ bekannt. Sie besitzen eine blassgelbe Grundfarbe mit hellbraunen Streifen. Tiger dieser Farbvariante werden ähnlich wie weiße Tiger besonders in Freizeitparks und bei Schaustellern gezüchtet.

Neben weißen und goldenen Tigern existieren Berichte über nahezu schwarze oder blaugraue Exemplare. Daneben gibt es weitere individuelle Besonderheiten im Fellmuster einzelner Tiger. So neigen einige Tiger zu einer starken Streifenreduktion insbesondere im Bereich der vorderen Körperpartie.

Rufe und Lautäußerungen[]

Für gewöhnlich sind Tiger still, können aber trotzdem viele verschiedene Laute von sich geben. Am häufigsten ist ein tiefes, weittragendes Brüllen. Es klingt ähnlich wie A-o-ung. Es wird meistens mehrmals wiederholt und mit dem Paarungsverhalten in Zusammenhang gebracht. Beim Angriff stößt der Tiger oft einen kurzen, hustenartigen Brülllaut aus, der an einen dumpfen Schuss erinnert. Einen ähnlichen Laut gibt das Männchen auch bei der Paarung von sich.

Verbreitung und Lebensraum[]

Datei:Verbreitungsgebiet Tiger.png

Verbreitung[]

Das heutige Verbreitungsgebiet des Tigers erstreckt sich von Indien ostwärts bis China und Südostasien und nordwärts bis über den Amur hinaus ins östliche Sibirien. Im Südosten dringt er bis nach Indonesien vor, wo er die Insel Sumatra bewohnt. Einst waren Tiger auch westlich von Indien in Vorderasien und Zentralasien weit verbreitet, doch ist die Art hier seit den 1970er Jahren höchstwahrscheinlich ausgerottet.

Lebensraum[]

Der Tiger bewohnt eine Vielzahl verschiedener Lebensräume, von tropischen Regenwäldern und Mangrovensümpfen über Savannen- und Sumpfgebiete bis hin zu gemäßigten und borealen Nadel-, Laub- und Mischwäldern. In China zählen auch subtropische Bergwälder zu den natürlichen Lebensräumen. Im Norden des indischen Subkontinents stellen heute die aus Hochgrasländern, Sümpfen und Flusswäldern bestehenden feuchten Terai-Gebiete einen wichtigen Lebensraum für den Tiger dar.

Datei:Tiger Lebensraum (1).png

In Süd- und Zentralindien findet man ihn vor allem in Salwäldern, die von Graslichtungen durchsetzt sind, aber auch in echten Dornbuschwäldern. Außerdem leben Tiger in ausgedehnten Mangrovensümpfen, in Südostasien auch in feuchten Wäldern. Gegen Kälte sind insbesondere Sibirische Tiger sehr unempfindlich. Der Tiger ist im Bezug auf den Lebensraum sehr anpassungsfähig, ist aber auf ein gewisses Maß an Deckung, ausreichend Beute und auf Zugang zu Wasser angewiesen. In Vorderasien, wo er inzwischen ausgestorben ist, bewohnte der Tiger Laubwälder und Buschgebiete sowie die Flusswälder zwischen den Trockengebieten.

Tiger bleiben normalerweise in Bereichen unter 2000 m. In Kasachstan jagten die Tiere bisweilen auf 2500 m, im Himalaya wurden Tiger sogar in 4000 m Höhe nachgewiesen. Im Fernen Osten Russlands bevorzugen die Katzen die Mischwälder der tieferen Lagen.

Nahrung und Jagdweise[]

Nahrung[]

Tiger ernähren sich vor allem von großen Säugetieren. An die wird normalerweise angepirscht, dann werden sie nach einem kurzen Spurt erlegt. Huftiere wie Hirsche, Wildrinder und Wildschweine stellen die Hauptbeute dar, einen geringeren Teil der Nahrung machen auch kleinere Säuger wie Hasen und Kaninchen, Vögel, Reptilien bis hin zu größeren Krokodilen aus. Der Tiger kann sogar im Alleingang mächtige Tiere wie Gaurbullen erlegen.

Menschen werden in den Sundarbans im Bereich des Gangesdelta sehr häufig, in anderen Gebieten Indiens gelegentlich, im sonstigen Verbreitungsgebiet sehr selten erbeutet. Um 1980 wurden in den Sundarbans schätzungsweise pro Jahr etwa 100 Menschen von Tigern gerissen. Normalerweise geht der Tiger dem Menschen aber aus dem Weg. Manche Tiger werden jedoch aus unbekannten Gründen zu nahezu reinen Menschenfressern. Mögliche Gründe für die Entwicklung zum solchen können Verletzungen oder das fortgeschrittene Alter des Tieres sein, wodurch ein Tiger gehindert ist, seine natürliche Beute in ausreichendem Maß zu erlegen. Einen Ausweg bietet in diesem Fall der Mensch, der viel langsamer und nicht so wehrhaft ist wie viele Beutetiere. Tiger dringen im Gegensatz zu Leoparden sehr selten in menschliche Siedlungen ein. Sie töten im Grunde nur Menschen, die ihre Dörfer verlassen, wie beispielsweise Holzfäller und Honigsammler.

Jagdweise[]

Datei:Tiger (2).png

Tiger schleichen sich an ihre Beute heran oder lauern ihr auf und fallen sie nach wenigen Sätzen oder einem kurzen Spurt an. Tiger scheinen die Windrichtung bei der Jagd zu berücksichtigen und nähern sich bevorzugt gegen den Wind. Dabei nähern sie sich geduckt und versuchen, sich dem Opfer auf etwa zehn bis 35 m zu nähern. Falls die Distanz zu groß ist und sich keine weitere Deckung bietet, wartet der Tiger, bis sich das Opfer von selbst nähert. Der Angriff erfolgt in vollem Spurt, in tiefem Schnee oder unwegsamem Gelände auch in großen Sätzen. Falls der Tiger das Opfer nicht sofort erreicht, verfolgt er es maximal 100 bis 200 m. Danach bricht er die Verfolgung normalerweise ab.

Hat er das Beutetier erreicht, versucht er größere Tiere meist durch die Wucht des Aufpralls zu Boden zu reißen. In der Regel greift er bei größeren Tieren meist von unten oder der Seite an, um die Kehle mit dem Maul zu erreichen. Die Pranken dienen dabei dazu, das Opfer festzuhalten. Kleinere Tiere werden meist durch Bisse in den Nacken getötet, gelegentlich beißt der Tiger aber auch bei größeren Beutetieren in den Nacken des Opfers, meist um die Wirbel durchzubeißen. Sehr große Beutetiere wie ausgewachsene Wildrinder können aber auf diese Weise kaum getötet werden und werden daher durch Bisse in Kehle oder Maul angegriffen. Wildrinder und Jungelefanten werden auch von hinten angegriffen. Bei der Jagd auf Bären greifen Tiger offenbar ebenfalls von hinten an, wobei sie versuchen, ihnen die Nackenwirbel durchzubeißen. Auch beim Angriff auf einen ausgewachsenen Elefanten, was nur in Ausnahmefällen vorkommt, muss der Tiger von hinten attackieren, um dem Rüssel zu entgehen. Solche Angriffe erfolgen meist gemeinschaftlich. Ein Tiger lenkt dann den Elefanten ab, während ein anderer von hinten angreift. Nach einem Sprung auf den Rücken versucht er, den Elefanten durch Bisse zu verwunden, was mehrmals wiederholt wird. Die erlegte Beute wird normalerweise in ein geschütztes Versteck gezogen. Dabei können selbst ausgewachsene Rinder mehrere hundert Meter weit geschleift werden. Tiger beginnen meistens am Hinterteil zu fressen. Entfernt er sich weiter von seiner Beute, bedeckt er sie mit Laub und Ästen. Ein Tiger kann bei einer einzigen Mahlzeit geschätzte 18 bis 27 kg zu sich nehmen.

Nach dem Fressen säubert der Tiger sein Fell gründlich vom Blut der Beute und anderem Schmutz durch Ablecken. Der Kopf wird mit der Vorderpranke gereinigt, die selbst wiederum immer wieder abgeleckt wird. Auch während der Ruhephasen säubert der Tiger auf diese Weise gelegentlich sein Fell.

Lebensweise und Fortpflanzung[]

Lebensweise und Territorialverhalten[]

Tiger sind dämmerungs- und nachtaktiv, gehen allerdings manchmal auch am Tag auf die Jagd. Auf der Suche nach ihrer Beute gehen sie am Tag sehr große Strecken zurück, besonders weit laufen die Tiger in beutearmen Regionen, beispielsweise in Ostsibirien. Dort legen die Tiere am Tag eine Strecke von etwa 20 bis 25 km zurück, selten sogar bis zu 80 bis 100 km. Außerdem wandern Tiger sehr weit, wenn sie sich neue Wohngebiete suchen.

Durch Markierung mit Urin grenzen Tiger ihr Revier ab, dessen Größe bei den Tigerweibchen von der Verfügbarkeit der Beutetiere abhängt. Das Revier eines Männchens überlappt sich in der Regel mit dem mehrerer Weibchen. In Regionen mit viel Beute sind die Reviere der Tiger eher klein, in beutearmen Regionen dagegen sehr groß. Die sehr großen Streifgebiete der Sibirischen Tiger zum Beispiel scheinen allerdings nicht nur auf die relativ geringen Beutetierdichten zurückzuführen sein, sondern auch auf menschliche Nachstellungen.

Datei:Tiger mit Junges.png

Tiger sind normalerweise Einzelgänger, Männchen und Weibchen kommen nur kurzzeitig zur Paarung zusammen. Junge Tiger bleiben bis zu drei Jahre bei ihrer Mutter, deshalb findet man weibliche Tiere meistens in Begleitung des Nachwuchses. Selten werden richtige Familien, die aus den beiden Elterntieren und dem Nachwuchs bestehen, beobachtet.

Tiger sind territorial und verteidigen ihr Revier gegen andere Tiger des gleichen Geschlechts. Markiert wird das Revier durch Urin, der mit aufgestelltem Schwanz gegen Bäume oder Büsche gespritzt wird. Auch Kratzspuren, die Tiger häufig an Bäumen hinterlassen, könnten diesem Zweck dienen. Weibliche Tiger besetzen häufig ein Revier in direkter Nachbarschaft zu dem ihrer Mutter, was dazu führt, dass die Tigerweibchen eines Gebietes häufig nah verwandt sind. Männliche Tiger wandern dagegen umher und versuchen, ein verwaistes Revier zu finden oder ein anderes Männchen im Kampf zu vertreiben.

Als Lagerplatz dienen dem Tiger geschützte Plätze innerhalb des Streifgebietes. Dies können umgestürzte Bäume, Dickichte oder Höhlen sein.

Tiger gehen gerne ins Wasser und können sehr gut schwimmen. Dabei können sie Flüsse von 6 bis 8 km Breite, manchmal sogar von 29 km Breite, durchschwimmen. Wegen ihrer Größe sind sie allerdings sehr schlechte Kletterer und steigen normalerweise nicht gerne auf größere Bäume, sind im Notfall aber dazu in der Lage.

Datei:Tiger (3).png

Fortpflanzung[]

Tiger in tropischen Lebensräumen kennen keine bevorzugte Fortpflanzungszeit, im Amurgebiet dagegen liegt die Paarungszeit im Frühling. Wenn das Weibchen paarungsbereit ist, setzt es vermehrt Duftmarken. In freier Wildbahn sind die Paare meistens nur zwei Tage zusammen. In dieser Zeit paaren sich die Tiere häufig, etwa 17 bis 52 Mal pro Tag. Der Paarungsakt ist allerdings recht kurz. Bei der Paarung liegt das Weibchen am Boden, während das Männchen über ihm steht und dessen Nacken mit dem Gebiss umfasst. Die Weibchen sind danach häufig sehr angriffsbereit, fauchen und schlagen mit den Pranken nach dem Männchen.

Falls die Paarung nicht erfolgreich war, wird das Weibchen etwa einen Monat später erneut geschlechtsreif. Nach erfolgreicher Paarung bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von ungefähr 103 Tagen meist zwei bis fünf Junge zur Welt, wobei der Durchschnitt bei drei liegt. Würfe von nur einem oder bis zu sieben Jungen kommen manchmal auch vor. Als Geburtslager wählt das Weibchen eine geschützte Stelle im Dickicht, hohes Gras, zwischen Felsspalten oder in einer Höhle. Die Jungen sind anfangs blind und hilflos und wiegen nur 785 bis 1610 g.

In den ersten Wochen nach der Geburt bleibt die Mutter stets in der näheren Umgebung ihrer Jungen und des Lagers. Sobald die Jungen nach zwei bis drei Monaten älter und beweglicher werden, vergrößert sie ihr Streifgebiet allmählich. Nach etwa sechs Monaten werden die Jungen entwöhnt, sind aber noch nicht in der Lage, selbstständig zu jagen. Nach etwa 12 bis 18 Monaten verlieren sie die Milchzähne. Etwa ab diesem Alter sind sie physisch in der Lage zu jagen. Nach 18 bis 20 Monaten sind die Jungen meist unabhängig, halten sich aber dann noch einige Zeit im Revier der Mutter auf. Das Abwandern fällt in der Regel mit der Geburt des neuen Wurfs zusammen. Die Weibchen werden meist in einem Revier neben dem ihrer Mutter sesshaft, während die Männchen weiter weg wandern.

Weibliche Tiger bekommen etwa mit etwas über drei Jahren zum ersten Mal Nachwuchs, Männchen mit knapp fünf Jahren. Weibliche Tiger, die bis zur Geschlechtsreife gelangen, erreichen in freier Wildbahn durchschnittlich ein Alter von etwa 9 Jahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Tigers in Gefangenschaft liegt bei 16 bis 18 Jahren. Selten erreichen die Tiere ein Alter von 20 bis 25 Jahren.

Natürliche Feinde[]

Feinde und Konkurrenten[]

Der Tiger kennt in seinem gesamten Verbreitungsgebiet kaum natürliche Feinde. Es wird zwar behauptet, der Asiatische Wildhund sei im Rudel in der Lage, Tiger zu reißen, das kann allerdings nur auf alte, und schwache oder junge Tiger zutreffen. Als echter Feind kann der Wildhund alsp nicht betrachtet werden. Wölfe muss der Tiger nicht fürchten. Junge und halberwachsene Tiger werden zwar gelegentlich von Braunbären getötet, ausgewachsenen Tigern gehen Bären aber immer aus dem Weg. Darüber hinaus käme noch der Asiatische Löwe, der eine ähnliche Größe erreicht und im Rudel auftritt, als potenzieller Feind in Betracht. Da sich die Verbreitungsgebiete von Löwe und Tiger allerdings nicht mehr überschneiden, ist der Löwe nicht als Konkurrent zu betrachten.

Parasiten und Krankheiten[]

Tiger tragen Parasiten, doch sind Krankheiten wilder Tiger kaum erforscht.

Gefährdung und Bestand[]

Die Bestände des Tigers sind im 20. Jahrhundert völlig zusammengebrochen. Im Jahr 1920 ging man noch von weltweit etwa 100.000 Tigern aus. In den 1970er Jahren beliefen sich die Schätzungen dagegen nur noch auf etwa 4000 Tiere. Der Javatiger und der Kaspische Tiger starben um diese Zeit ganz aus, der Balitiger war bereits in den 50 Jahre zuvor ausgestorben. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts stand auch die Wildpopulation des Amurtigers kurz vor dem Aus, es lebten nur noch etwa 20 bis 30 Tiere. Vor allem dank verschiedener Schutzprojekte, wie des Project Tiger des WWF, erholten sich die Bestände in Ostsibirien und Indien während der folgenden Jahre offenbar etwas beziehungsweise blieben weitgehend stabil. In anderen Gebieten sanken die Bestände jedoch weiter. Um das Jahr 2000 wurde der Gesamtbestand noch auf 5000 bis 7000 Tiere geschätzt. Seitdem sind die Wildbestände des Tigers noch weiter geschrumpft. Man ging 2010 davon aus, dass weltweit noch etwa 3000 bis 5000 wildlebende Tiger existierten. Zum Teil sind die aktuellen niedrigeren Schätzwerte allerdings auch auf präzisere Zählmethoden zurückzuführen. Der Tiger gilt als stark gefährdet.

Unterart Bestandsgröße
Sibirischer Tiger (Amurtiger) ca. 400; stark gefährdet (EN)
Südchinesischer Tiger in Freiheit möglicherweise ausgestorben; vom Aussterben bedroht (CR)
Indochinesischer Tiger ca. 350; stark gefährdet (EN)
Malaysia-Tiger ca. 250; stark gefährdet (EN)
Sumatra-Tiger 350 - 500; vom Aussterben bedroht (CR)
Königs-Tiger (Bengal-Tiger) 1700 - 2300; stark gefährdet (EN)
Balitiger ausgestorben (EX)
Javatiger ausgestorben (EX)
Kaspischer Tiger

ausgstorben (EX)

Die größte Bedrohung geht von der Zerstörung der Lebensräume des Tigers aus. Dabei sind die Rodung von Wäldern, die Ausbreitung von Agrarland und das Schrumpfen von Beutetierbeständen die größten Gefahren. Daneben stellt die illegale Jagd auf den Tiger eine weitere große Bedrohung dar. Der Handel mit Tigerprodukten, die vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden, ist ein Grund für die illegale Jagd. Vor allem die Knochen finden dabei Verwendung. Obwohl der Handel mit Tigerprodunkten verboten wurde, sinken die Bestände des Tigers weiter. Seit Neuerem werden auch Tigerfelle wieder illegal gehandelt. Außer zur Gewinnung von Tigerprodukten wird dem Tiger auch als Viehräuber nachgestellt.

Unterarten[]

Es werden 9 Unterarten des Tigers unterschieden.

Noch vorkommende Unterarten[]

Ausgestorbene Unterarten[]

  • Balitiger (Panthera tigris balica)
  • Javatiger (Panthera tigris sondaica)
  • Kaspischer Tiger (Panthera tigris virgata)

Sonstiges[]

Quellen[]

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „{{{1}}}“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom {{{2}}} [{{{3}}} (Permanentlink)] und steht unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC-BY-SA 3.0). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.


  • [1] - Tierdoku.de - Interaktives Tierlexikon

Siehe auch[]

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Alle Katzen-Arten

A

Afrikanische GoldkatzeAndenkatzeAsiatische Goldkatze

B

BengalkatzeBorneo-Goldkatze

C

Chilenische WaldkatzeColocolo

E

Eurasischer Luchs

F

FischkatzeFlachkopfkatze

G

GepardGraukatze

I

Iriomote-Katze

J

JaguarJaguarundi

K

Kanadischer LuchsKarakalKleinfleckkatze

L

LangschwanzkatzeLeopardLeopardus braccatusLeopardus pajerosLöwe

M

ManulMarmorkatze

N

Nebelparder

O

Ozelot

P

PardelluchsPuma

R

RohrkatzeRostkatzeRotluchs

S

SandkatzeSchneeleopardSchwarzfußkatzeServalSunda-Nebelparder

T

TigerTigerkatze

W

Wildkatze

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