Tier Lexikon Wiki
Registrieren
Advertisement

Info: Der Urutau-Tagschläfer (Nyctibius griseus), auch unter dem Synonym Caprimulgus griseus bekannt, zählt innerhalb der Familie der Tagschläfer (Nyctibiidae) zur Gattung der Tagschläfer (Nyctibius). Im Englischen wird der Urutau-Tagschläfercommon potoogrey potoo oder lesser potoo genannt. Dieses Taxon wurde in mehrere Spezies gesplittet: Nyctibius griseusNyctibius jamaicensisNyctibius leucopterus und Nyctibius maculosus.

Aussehen und Maße: Der Urutau-Tagschläfer erreicht eine Körperlänge von etwa 33,0 bis 38,0 Zentimeter. Er weist viel Ähnlichkeit mit den Nachtschwalben (Caprimulgidae) und den Eulenschwalmen (Podargidae) auf. Jedoch fehlen dem Urutau-Tagschläfer die Borsten um den Schnabel herum, die besonders bei den Nachtschwalben (Caprimulgidae) deutlich ausgeprägt sind. Das Gefieder des Urutau-Tagschläfer weist eine blassgraue bis braune Färbung auf und ist fein schwarz und gelbbraun gemustert. Diese Färbung ist ein notwendiger Schutz gegenüber den Prädatoren. Ihre Augen weisen eine gelbliche bis orangene Färbung auf. Der ungewöhnlich breite Schnabel ist hervorragend für die Aufnahme von Insekten im Flug geeignet. Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind kaum ersichtlich, so daß eine Bestimmung recht schwierig ist.

Lebensweise: Der Urutau-Tagschläfer ist ein Nachtvogel, der im tropischen Mittel- und Südamerika von Costa Rica bis nach Norden von Argentinien und im Norden von Uruguay zu finden ist. Urutau-Tagschläfer sind sehr standorttreu, die ihre Reviere zum Teil über Jahre bewohnen. Die Vögel leben paarweise oder in kleinen Familienverbänden. Ihre Krallen sind nicht so kräftig gebaut und weniger stark gebogen wie bei Eulen. Daher können sie auch keine Jagd auf größere Tiere machen. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv. Den Tag über verbringen sie unbeweglich in ihren Schlafbäumen. Das Gefieder ermöglicht ihnen dabei eine vorzügliche Tarnung. Der Urutau-Tagschläfer ist ein Brüter offener Wälder und Savannen. Er meidet die kühleren montanen Regionen und kommt selten über 1.900 Meter über dem Meer und auch in den heißesten Teilen seines Verbreitungsgebietes vor. In der Regel meidet er auch die ariden Regionen, zum Beispiel die trockenen Ebenen der Karibik von Kolumbien. Des Weiteren findet man den Urutau-Tagschläfer im uruguayischen-brasilianischen Grenzgebiet. Etwas weiter südlich, wo wenig Bäume vorkommen, ist der Urutau-Tagschläfer ausgesprochen selten anzutreffen und im Westen in der Provinz Entre Ríos in Argentinien mit den reichen Auwäldern ist er ebenfalls selten zu finden. Urutau-Tagschläfer, die im südlichen Teil des Verbreitungsgebietes vorkommen, können im Winter kurze Strecken nach Norden unternehmen.

Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN kommt der Urutau-Tagschläfer in folgenden Ländern vor: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Surinam, Trinidad und Tobago, Uruguay und Venezuela. Der Urutau-Tagschläfer hält sich in folgenden Lebensräumen auf: Subtropische und tropische feuchte Tieflandwälder, subtropische und tropische Wälder mit Mangroven-Vegetation und Gezeiten-Hochwasser, subtropische und tropische feuchte Montanwälder, Trockensavannen, Plantagen sowie subtropische und tropische stark degradierte ehemalige Wälder.

Ernährung: Auf Nahrungssuche gehen Urutau-Tagschläfer in der späten Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden. Zu ihrer bevorzugten Nahrung gehören Insekten aller Art. Von einer Ansitzwarte aus erbeuten die Urutau-Tagschläfer sie in kurzen Flügen am Boden oder im Geäst der Bäume. Beutetiere werden grundsätzlich im Ganzen verschlungen. Sie sind auch in der Lage langsam fliegende Insekten wie Motten im Fluge zu erbeuten. Hier und da fressen sie auch kleine Reptilien, Amphibien und die Brut von anderen Vögeln.

Fortpflanzung: Urutau-Tagschläfer leben in Dauereinehe. In trockenen Gegenden beginnt die Paarungszeit nach der Regenzeit, ansonsten erstreckt sie sich über den Zeitraum von August bis Dezember. In den südlichen Verbreitungsgebieten kann es zu zwei Bruten im Jahr kommen. Die eigentliche Paarung wird in der Dunkelheit vollzogen und wurde bisher nur sehr selten beobachtet. Ihre einfachen Nester bauen sie aus Reisig in Astgabeln in mittlerer Höhe, in der Regel einige Meter über dem Boden. Das Weibchen legt ein bis zwei weiße Eier, die mit lilafarbenen Flecken besetzt sind. Beide Partner bebrüten die Eier über einen Zeitraum von gut 17 Tagen, wobei das Weibchen hauptsächlich tagsüber, das Männchen überwiegend nachts brütet. Die geschlüpfte Brut wird über einen Zeitraum von etwa 40 Tagen von beiden Elternteilen überwiegend mit Insekten gefüttert.

Gefährdung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Urutau-Tagschläfer heute noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Er ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Urutau-Tagschläfer selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird er als least concern (nicht gefährdet) geführt.

Advertisement