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Info: Der Waben-Schilderwels (Glyptoperichthys gibbiceps) zählt innerhalb der Familie der Harnischwelse (Loricariidae) zur Gattung Glyptoperichthys. Im Englischen wird der Waben-Schilderwels Leopard Sailfin Pleco genannt.

Aussehen und Maße: Der Waben-Schilderwels erreicht eine Körperlänge von etwa 45 bis 50 Zentimeter. Beide Geschlechter weisen dieselbe Körperlänge auf. Die Körperform wirkt ziemlich abgeflacht. Die Schädelplatte beim Waben-Schilderwels ist arttypisch erhöht. Der Körper ist mit 28 bis 30 in Reihen angeordneter Knochenschilder versehen. Markantes Merkmal ist die segelartige große, an der oberseite gebogene Rückenflosse, die dem Waben-Schilderwels ein imposantes Aussehen verleiht, wenn er mit aufgespannter Segelflosse elegant durch das Wasser segelt. Dies wird durch das leoparden ähnliche Zeichnungsmuster und mit einer braunen Grundfarbe sowie zahlreichen, schwarzen wabenmusterartigen Flecken unterstützt. Die Flecken erscheinen allerdings am Kopf kleiner und sind auf den Flossen in Reihen angeordnet. Der Waben-Schilderwels kann seine Färbung je nach Stimmung und Umgebung ändern. Die jungen Waben-Schilderwelse sind hellbraun bis ockerfarben getönt und weisen große runde, dunkelbraune Flecken am Körper und an den Flossen auf. Die Rückenflosse und die Schwanzflosse sind weiß gesäumt. Bei einer Größe von 25 bis 30 Zentimetern ist der Waben-Schilderwels geschlechtsreif und die Größe und Form der Flecken haben sich ebenfalls verändert. Die Flecken sind dann klein und unregelmäßig geformt und wirken wie ein feines, fast schwarzes Netzmuster. Ist der Waben-Schilderwels ängstlich, so wird die Färbung dunkel. Ist der Waben-Schilderwels krank, so wirkt die Färbung blass und hell. Die segelartige Rückenflosse weist einen Stachelstrahl und zwölf bis dreizehn Weichstrahlen auf. Die Afterflosse besitzt vier Weichstrahlen. Die Bauchflossen und Brustflossen erscheinen riesig. Die Schwanzflosse weist eine verlängerte Zone um den oberen Strahl auf und fällt mit abfallendem Hinterrand nach hinten schräg ab. Bei geringster Strömung kann sich der Waben-Schilderwels mit seinen dornigen Flossen im Substrat festhalten. Ferner kann er sich mit seinem Saugmaul an glatten Flächen regelrecht festheften. Das Saugmaul ist von vergrößerten, an der Unterseite abgeflachten Lippen umgeben, die eine Saugscheibe bilden. Der Kiefer selbst ist mit kräftigen Muskeln und mit feinen Raspelzähnen versehen. Jeder Kiefer ist geteilt und unabhängig voneinander in unterschiedlichen Richtungen beweglich, somit ist der Waben-Schilderwels in der Lage, angeheftet in der Strömung, Algen von glatten Flächen mit seinen Raspelzähnen zu schaben.

Lebensweise: Der Waben-Schilderwels ist ein ruhiger, friedlicher sowie ein dämmerungsaktiver und nachtaktiver Fisch, der in kleinen Schwärmen lebt. Er ist eine demersale (am Meeresboden lebende) Art und kann oft stundenlang am Boden ruhen. Es kommt aber auch vor, dass einzelne Exemplare einzelgängerisch leben. Eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen ist möglich und hegt gegenüber anderen Fischarten keinerlei Aggressionen. Auch untereinander verhalten sich die Fische fast immer friedlich. An die Wasserwerte stellt der Waben-Schilderwels keine hohen Ansprüche. Optimal ist ein leicht saures Weichwasser, er kann sich aber auch in mittelhartem Wasser gut aufhalten. Ideale Werte sind: pH-Wert 6,0 bis 8,0, Wasser-Härte (dGH) 4,0 - 18,0 N und eine Wassertemperatur von 23 Grad Celsius bis 27 Grad Celsius. Normalerweise erreicht der Waben-Schilderwels ein Alter von etwa 10 Jahren. Es wurde aber auch schon von einer Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren berichtet.

Verbreitung: Der Waben-Schilderwels ist eine weit verbreitete Spezies und kommt im mittleren und oberen Amazonas sowie im Orinoko-Becken und im Einzugsbereich des Rio Pacaya in Peru bis Brasilien vor. Unter anderem kommt der Waben-Schilderwels auch in häufig befischten Gebieten vor, wie denen des gesamtem Rio Negro und man trifft ihn auch beispielsweise im System des Rio Mararñon, des Rio Branco und des Rio Tapoajõs an. Er ist ein Süßwasserfisch und bevorzugt das tropische Klima. Der Waben-Schilderwels lebt nicht nur in klarem und fliessendem Gewässer über sandigem, steinigem oder felsigem Grund, sondern auch in stehendem und trübem Gewässer. Er hält sich gerne an Stellen mit Algenwuchs und Totholz auf, die ihm auch gute Versteckmöglichkeiten bieten.

Ernährung: Der Waben-Schilderwels ist ein nützlicher Algenfresser. Aber er verspeist auch Insektenlarven und anderes Wassergetier, vor allem nimmt der Waben-Schilderwels aber auch Aas zu sich.

Fortpflanzung: Über die Fortpflanzung dieser Art ist nicht viel bekannt. Aber man nimmt an, dass die Art wohl ein Schlammröhrenbrüter ist, indem das Männchen in steilen, schlammigen Uferböschungen von Krebstieren (Crustacea) angelegte Röhren erweitert oder selbst Laichhöhlen gräbt, wo er das Gelege des Weibchens betreut und bewacht. Das Weibchen legt etwa 120 hellgelbe drei Millimeter große Eier ab. Die Jungen schwimmen vier Tage nach dem Schlupf frei. Gelegentlich entdeckt man den Waben-Schilderwels auf der Unterseite von Treibholz, mit dem er flußabwärts driftet und so weite Strecken überbrückt.

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