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Info: Der Wald-Pfeiffrosch (Leptodactylus hylaedactylus) zählt innerhalb der Familie der Südfrösche (Leptodactylidae) zur Gattung der Echte Pfeiffrösche (Leptodactylus). Im Englischen wird der Wald-Pfeiffrosch forest chirping frog genannt. Die Art ist monotypisch, demnach sind keine Unterarten bekannt.

Aussehen und Maße: Das Männchen erreicht eine Körperlänge von etwa 22,0 bis 24,0 Millimeter, während das Weibchen eine Körperlänge von etwa 26,0 bis 27,0 Millimeter erreicht. Die dorsale Grundfärbung ist ein dunkles Braun und ist mit verstreuten dunklen Markierungen gezeichnet. Auf jeder Seite des Körpers sind zwei gut ausgeprägte glanduläre dorsolaterale Hautfalten vorhanden. Der Bauch und die Kehle weisen eine weiße Färbung auf. Die Unterseite und die Oberseite der Oberschenkel sind von einer gelblichen Tönung. Die Iris der Augen ist bronzefarben. Der Wald-Pfeiffrosch kann leicht mit dem Tropischen Tiefland-Ochsenfrosch (Leptodactylus andreae) verwechselt werden. Die glandulären dorsolateralen Hautfalten sind feiner ausgeprägt und sind kaum mit dem bloßen Auge zu erkennen. Der Brustbereich und die Unterseite der Arme sind dunkler gefärbt als der Bauch. Der hintere Bauchbereich und die Oberschenkel sind beim Tropischen Tiefland-Ochsenfrosch (Leptodactylus andreae) von einer gräulichen Färbung.

Lebensweise: Laut der Roten Liste der IUCN ist der Wald-Pfeiffrosch eine terrestrische Art und hält sich in Gebieten mit offener Vegetation sowie an Bächen, Flussrändern und auf landwirtschaftlichen Flächen auf. Im Allgemeinen trifft man den Wald-Pfeiffrosch auch in primären und sekundäeren Wäldern, an Waldrändren und an einigen Stellen sogar in Savannen, wie zum Beispiel in Trinidad, an. In Bolivien findet man den Wald-Pfeiffrosch in der Nähe von menschlichen Siedlungen, auf Lichtungen und innerhalb der Sekundärwälder. In Trinidad hält sich der Wald-Pfeiffrosch an Straßenrändern, in Sümpfen und in dichter Vegetation auf. Im Allgemeinen legt er große Schaumnester an, die sich in der Nähe eines Gewässers befinden, wo sich dann die Kaulquappen voll entwickeln.

Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN ist die Art in den meisten Teilen des Amazonas-Beckens weit verbreitet und kommt im Süden von Argentinien und in Paraguay vor. Ferner trifft man die Art auch auf der südwestlichen Halbinsel von Trinidad Island, Trinidad und Tobago an und kommt in einer Höhe bis zu etwa 800 Meter über dem Meeresspiegel vor. Zusammengefaßt ist die Art in folgenden Ländern und auf folgenden Inseln verbreitet: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Französisch-Guayana, Guyana, Paraguay, Peru, Suriname, Trinidad und Tobago sowie Venezuela.

Ernährung: Wald-Pfeiffrösche ernähren sich hauptsächlich von kleinen Insekten (Insecta) und deren Larven. Die Frösche fangen die Insekten (Insecta) mit der Zunge.

Fortpflanzung: Die ausgedehnte Reproduktionsphase findet hauptsächlich während der Regenzeit statt. Das Männchen hält sich während dieser Zeit überwiegend in der Nähe eines Teiches oder Sees auf. Mit zunehmender Dämmerung werden die Rufe des Männchens lauter und intensiver, um so das Weibchen anzulocken und potentielle Rivalen fernzuhalten. Während dieser Zeit ist das Männchen sehr territorial und verteidigt sein Revier gegenüber Eindringlingen vehement. Die Brutgebiete liegen an Gewässern wie zum Beispiel kleine Teiche oder auch Seen. Zu einer Paarung kommt es in der Regel um Mitternacht. Wie für Kröten und Frösche üblich, so kommt es zu einer Umklammerung des Weibchens durch das Männchen. Sie bilden dann ein sogenanntes Amplexus-Paar. Die Befruchtung der Eier erfolgt über eine externe Befruchtung. Männchen und Weibchen geben zeitgleich Samen und Laich ab, dabei produziert das Männchen mit wechselnden und stoßenden Bewegungen der Hinterbeine Schaumnester entlang des Teiches oder Sees und zur gleichen Zeit legt das Weibchen ihre Eier in die Schaumnester ab und werden vom Männchen befruchtet. Eine komplette Reihenfolge der Beinbewegung kann ungefähr zwei Sekunden dauern. Die gesamte Eiablage kann sich bis in die frühen Morgenstunden hinziehen. Etwa 6,5 Prozent der Eier werden vom Männchen befruchtet und die anderen 93,5 Prozent dienen als Nahrung für die geschlüpften Kaulquappen. Werden die Schaumnester durch starken Regen überflutet, so werden die Kaulquappen in den Teich oder in den See gespült und erhalten für ihre weitere Entwicklung den Zugang zum Wasser.

Gefährdung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Wald-Pfeiffrosch heute noch nicht zu den bedrohten Arten. Er ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Wald-Pfeiffrosch selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird er als least concern (nicht gefährdet) geführt. Auch wenn die Art noch nicht bedroht ist, so gehören doch zu den Hauptgefahren die Vernichtung der natürlichen Lebensräume, insbesondere durch Trockenlegung von Habitaten sowie die allgemeine Umwelt- und Wasserverschmutzung.

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