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Info: Die Wald-Wegschnecke (Arion silvaticus), auch unter dem Synonym Arion silvatica bekannt, zählt innerhalb der Familie der Wegschnecken (Arionidae) zur Gattung der Wegschnecken (Arion). Im Englischen wird die Wald-Wegschnecke forest arion genannt. Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach keine bekannt.

Aussehen und Maße: Die Wald-Wegschnecke ist eine mittelgroße Schnecke und erreicht eine Körperlänge von etwa 40,0 Millimeter. Sie weist eine hellgraue bis graubraune Färbung auf. In Bulgarien ist die Wald-Wegschnecke in der Regel heller gefärbt als in Mitteleuropa. Unten an den Seiten ist die Färbung immer weißlich und ist mit breiten und gut markierten, zumindest auf der unteren Seite, dunklen seitlichen Farbstreifen, oft mit einer kielähnlichen Struktur, versehen. Die Fußsohle ist weißlich oder cremefarben. Der Schleim ist durchsichtig oder leicht gelblich getönt. Als inaktive Schnecke ist sie oft zusammengezogen und wirkt dann flach wie eine Assel. Die Jungschnecken sind hell bläulich-grau und mit schwachen und verschwommenen, etwas dunkelgrauen seitlichen Bändern versehen. Ferner zeigt sich eine weißliche kielähnliche Struktur zwischen dem Mantel und dem hinteren Ende. Das Atrium (Vorhof) ist groß, breit und flach. Der unpigmentierte Genitalapparat (Epiphallus) ist breiter als der Samenleiter. Die Eileiter sind breiter als das Atrium und die längliche Samenblase wirkt etwas pfeilförmig.

Lebensweise: Die Wald-Wegschnecke spielt im globalen Ökosystem eine bedeutende Rolle, da sie vielen Tieren als Nahrung dient. Auch als Aasbeseitiger spielt sie eine durchaus große Rolle. Zu den natürlichen Feinden zählen viele Vogelarten, Mäuse, Ratten und Maulwürfe sowie diverse Amphibien. Auch einige Insekten machen sich über die Wald-Wegschnecke her.

Verbreitung: Die Wald-Wegschnecke ist in Nord-, West- und Mitteleuropa verbreitet, darunter zählen Deutschland (erstmals in Hessen entdeckt), Schweiz, Tschechische Republik, Großbritannien, Irland, Süd-Bulgarien, Island und Färöer-Inseln. Des Weiteren kommt die Wald-Wegschnecke auch in Kanada und in den Vereinigten Staaaten von Amerika vor (wahrscheinlich eingeführt). In Kalifornien scheint sie eine seltene Art zu sein und es gibt nur Aufzeichnungen von San Francisco. Sie hält sich bevorzugt in Laubschichten der feuchten Laub-, Misch- und Nadelwälder in den Bergen und in den Hochebenen auf. Im Norden findet man die Wald-Wegschnecke auch in Waldmooren, sie ist jedoch auf schattige und geschützte Lebensräume beschränkt. Ferner toleriert sie armes kalkfreies Substrat. In Bulgarien kommt sie in Höhen bis zu 1.600 Meter und in der Schweiz bis zu 2.400 Metern vor. Ferner ist die Wald-Wegschnecke in Gärten, Parks und in anderen Bereichen anzutreffen.

Ernährung: Die Wald-Wegschnecke gilt ebenfalls als omnivore Art, die frische Pflanzen, aber auch tote Blätter, Humus, Pilzsporen und tierische Kadaver frißt.

Fortpflanzung: Die Paarungszeit der Wald-Wegschnecke erstreckt sich über den Sommer. Die Hochzeit der Paarung ist nach warmem Sommerregen zu beobachten. Sie sind wie alle Landlungenschnecken Hermaphroditen, das heißt, sie sind Zwitter und brauchen keinen andersgeschlechtlichen Partner zur Fortpflanzung. Bei der Paarung umschlingen sich zwei Schnecken regelrecht und tauschen dabei Spermatophoren aus. Die Befruchtung geschieht im Innern des jeweiligen Körpers. Die Eiablage erfolgt meist zwei bis drei Wochen nach der Befruchtung. Sie legen dabei zwischen 20 und 50 Eier in mehreren Gelegen an geschützter Stelle ab. Nach rund vier Wochen schlüpfen die Jungschnecken und erreichen bereits nach 90 Tagen die Geschlechtsreife. Werden Eier im Herbst abgelegt, so überwintern diese. Dann schlüpfen erst im Frühjahr des Folgejahres die Jungschnecken.

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