Info: Der Waldschnepfenfrosch (Leptodactylus fuscus) zählt innerhalb der Familie der Südfrösche (Leptodactylidae) zur Gattung der Echte Pfeiffrösche (Leptodactylus). Im Englischen wird der Waldschnepfenfrosch bottle and spoon frog, woodcock frog oder whistling frog genannt. Die Art ist monotypisch, demnach sind keine Unterarten bekannt.
Aussehen und Maße: Der Waldschnepfenfrosch ist ein mittelgroßer Frosch. Das Männchen erreicht eine Körperlänge bis zu 53,0 Millimeter, während das Weibchen eine Körperlänge bis zu 56,0 Millimeter erreicht. Das Männchen hat eine stark pigmentierte dunkelgraue oder schwärzliche Kehle. Die dorsale Oberfläche ist braun mit dunkleren Flecken besetzt, die schwarz umrandet sind. Sechs Falten sind vorhanden, die vom Kopf über den Rücken bis nach hinten verlaufen. Die inneren Falten sind in der Regel nicht so deutlich ausgeprägt wie auf dem Rücken. Vereinzelt zeigen sich einzelne leicht middorsale Streifen. Die ventral Oberfläche ist von einer weißen Färbung mit Ausnahme der Hals beim Männchen. Die hinteren Oberschenkel sind mit einer dunkel- und hellbraunen Marmorierung versehen. Die Iris der Augen erscheinen gold- bis bronzefarben. Zwischen den Fingern und Zehen ist keine Schwimmhaut vorhanden.
Lebensweise: Laut der Roten Liste der IUCN ist der Waldschnepfenfrosch ein erd- und nachtaktiver Frosch im offenen Gelände, in den Savannen, im Grasland, in den Sumpfgebieten, in degradierten Wäldern und in urbanen Lebensräumen. Die Männchen dieser Art fangen beim Einsetzen der ersten Regenfälle an zu rufen. Die Fortpflanzung erfolgt in kleinen Höhlen in flachen temporären Feuchtgebieten und an den Rändern von permanenten Lagunen. Die Eier werden in Schaumnester innerhalb des Geländes gelegt. Bei Flut begeben sich die Kaulquappen in den angrenzenden Feuchtgebieten, wo sie ihre weitere Entwicklung fortsetzen. Der Waldschnepfenfrosch ist eine anpassungsfähige Art, die in veränderten Lebensräumen überleben kann.
Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN ist die Art im pazifischen Tiefland von Panama, im zentralen Panama und auf der Halbinsel Azuero sowie in ganz Südamerika, in den östlichen Anden, im Süden bis Süd-Brasilien, in Bolivien, im Norden von Argentinien verbreitet. Des Weiteren kommt die Art auf Trinidad und Tobago (einschließlich Little Tobago Island) vor. Die Art tritt in einer Höhe bis zu 1.700 über NN auf. Zusammengefaßt ist die Art in folgenden Ländern und auf folgenden Inseln heimisch: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Französisch-Guayana, Guyana, Panama, Paraguay, Peru, Suriname, Trinidad und Tobago, Venezuela.
Ernährung: Waldschnepfenfrösche ernähren sich hauptsächlich von kleinen Insekten (Insecta) und deren Larven. Die Frösche fangen die Insekten (Insecta) mit der Zunge.
Fortpflanzung: Die ausgedehnte Reproduktionsphase findet hauptsächlich während der Regenzeit statt. Das Männchen hält sich während dieser Zeit überwiegend in der Nähe eines Teiches oder Sees auf. Mit zunehmender Dämmerung werden die Rufe des Männchens lauter und intensiver, um so das Weibchen anzulocken und potentielle Rivalen fernzuhalten. Während dieser Zeit ist das Männchen sehr territorial und verteidigt sein Revier gegenüber Eindringlingen vehement. Die Brutgebiete liegen an Gewässern wie zum Beispiel kleine Teiche oder auch Seen. Zu einer Paarung kommt es in der Regel um Mitternacht. Wie für Kröten und Frösche üblich, so kommt es zu einer Umklammerung des Weibchens durch das Männchen. Sie bilden dann ein sogenanntes Amplexus-Paar. Die Befruchtung der Eier erfolgt über eine externe Befruchtung. Männchen und Weibchen geben zeitgleich Samen und Laich ab, dabei produziert das Männchen mit wechselnden und stoßenden Bewegungen der Hinterbeine Schaumnester entlang des Teiches oder Sees und zur gleichen Zeit legt das Weibchen ihre Eier in die Schaumnester ab und werden vom Männchen befruchtet. Eine komplette Reihenfolge der Beinbewegung kann ungefähr zwei Sekunden dauern. Die gesamte Eiablage kann sich bis in die frühen Morgenstunden hinziehen. Etwa 6,5 Prozent der Eier werden vom Männchen befruchtet und die anderen 93,5 Prozent dienen als Nahrung für die geschlüpften Kaulquappen. Werden die Schaumnester durch starken Regen überflutet, so werden die Kaulquappen in den Teich oder in den See gespült und erhalten für ihre weitere Entwicklung den Zugang zum Wasser.
Gefährdung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört der Waldschnepfenfrosch heute noch nicht zu den bedrohten Arten. Er ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt der Waldschnepfenfrosch selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird er als least concern (nicht gefährdet) geführt. Auch wenn die Art noch nicht bedroht ist, so gehören doch zu den Hauptgefahren die Vernichtung der natürlichen Lebensräume, insbesondere durch Trockenlegung von Habitaten sowie die allgemeine Umwelt- und Wasserverschmutzung.