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Walross

Odobenus rosmarus

Systematik
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
Ohne Rang: Robben (Pinnipedia)
Familie: Walrosse (Odobenidae)
Gattung: Odobenus
Art: Walross
Allgemeines
Verbreitung: Beringmeer, Hudson Bay, Grönland, Spitzbergen, Sibirien, früher auch auf Island
Lebenserwartung (Freiheit): 20-40 Jahre
Lebensraum: Küsten, Polargebiet
Größe: 2,3-3,6 m
Gewicht: 1,2-2 t
Ernährung: Fleischfresser
Gefährdung: gefährdet (VU)

Das Walross (Odobenus rosmarus) ist eine Art der Robben (Pinnipedia) aus der Ordnung der Raubtiere (Carnivora) aus den nördlichen Polarmeeren.

Merkmale[]

Das Walross wird 2,3-3,6 Meter groß und 1,2-2 Tonnen schwer. Männliche Walrosse wiegen etwa doppelt so viel wie Weibchen. Die Vorderflossen ähneln denen der Seelöwen, die Hinterflossen denen der Hundsrobben. Die stumpfe Schnauze mit den dicken Tasthaaren erweitert sich plötzlich zu Kopf, Hals und Brust. Der Körper verjüngt sich dann zum Schwanz hin, der von einer Schwimmhaut umgeben ist. Sie haben raue, tief gefaltete Haut, die unter kurzen, groben Haaren sichtbar ist. Diese ändert ihre Farbe mit der Aktivität. Sie ist meist gräulich oder zimtbraun, aber beim Sonnenbaden wird sie rosarot wie bei einem Sonnenbrand. Der Grund dafür ist, dass sich die Blutgefäße unter der Haut erweitern. Auch können Walrosse nach dem Schwimmen blass aussehen, da sich die Blutgefäße zum Erhalten der Körperwärme zusammengezogen haben. Um den eisigen Bedingungen des Nordpolarmeeres zu widerstehen sind Walrosse mit einer großen Blubbermenge (Fettreserven) um Schultern und Nacken ausgestattet.

Stoßzähne[]

Das Walross ist die einzige Robbe mit Stoßzähnen, die bei Männchen fast 1 m lang werden können und das ganze Leben lang etwa 1 cm/Jahr wachsen. Beide Geschlechter tragen sie. Die Stoßzähne sind eigentlich sehr lange Eckzähne. Die Männchen benutzen sie unter anderem als Waffen, wenn sie mit anderen Männchen während der Paarungszeit um Reviere kämpfen. Aber sie werden auch benutzt, um sich vor Eisbären oder Schwertwalen zu verteidigen oder um sich auf Eisschollen oder an Land zu ziehen. Mit ihnen brechen sie auch Atemlöcher ins Eis.

Verbreitung und Lebensraum[]

Das Pazifische Walross (O. rosmarus divergens) lebt an den Küsten (in bis zu maximal 180 m Tiefe) des Beringmeeres und der Tschuktschensee im nördlichen Pazifik. Das Atlantische Walross (O. rosmarus rosmarus) kommt in der Hudson Bay, an den Küsten Grönlands und Spitzbergens und an der Küste Sibiriens vor. Eine frühere Population auf Island wurde von den Wikingern ausgerottet.

Lebensweise[]

Sozialstruktur[]

Walrosse sind sehr gesellig und drängen sich an Land oder auf Eisschollen zu Hunderten zusammen. Im Meer teilen sie sich in kleinere Gruppen aus bis zu 10 Tieren auf. Junggesellen bilden ihre eigenen Gruppen. Weibchen beschützen ihre Jungen vor Feinden. Auch alle anderen erwachsenen Tiere einer Gruppe helfen dabei. Sie schwimmen nah beieinander, wobei die Jungen in der Mitte bleiben.

Ernährung[]

Die breite Schnauze des Walrosses ist mit Hunderten von als Vibrissen bezeichneten Borsten besetzt, die ihm bei der Nahrungssuche helfen. Es frisst vor allem Würmer, Muscheln, Meeresschnecken, Shrimps und langsame Fische, aber wenn die Nahrung knapp ist, auch Kadaver von toten Robben.

Fortpflanzung[]

Weibliche Walrosse folgen meist dem Packeis im Herbst nach Süden und im Frühling nach Norden, doch die Bullen bleiben in der südlichen Arktis. Nur zur Paarung begegnen sie den Weibchen und streiten durch Imponieren, "Gesänge" und Stoßzahneinsatz um die Paarungsplätze. Verwundungen kommen dabei häufig vor, sind aber selten tödlich. Sind sie erfolgreich, paaren sie sich zwischen Dezember und März mit mehreren Kühen, die nach 15 Monaten jeweils ein einzelnes Kalb im Frühjahr des folgenden Jahres zur Welt bringen. Die Kälber sind etwa 1-1,2 Meter lang und wiegen etwa 75 kg. Sie werden sechs Monate gesäugt und über die nächsten 18 Monate entwöhnt. Walrosse erreichen ihre Geschlechtsreife mit 7-10 Jahren, sind aber häufig erst mit 15 Jahren vollständig ausgewachsen. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt in der Natur 20-30 Jahre.

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