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Info: Die Weißbinden-Spottdrossel (Mimus triurus), auch unter dem Synonym Turdus triurus bekannt, zählt innerhalb der Familie der Spottdrosseln (Mimidae) zur Gattung der Spottdrosseln (Mimus). Im Englischen wird die Weißbinden-Spottdrosselwhite-banded mockingbird genannt. Die Art ist monotypisch, Unterarten sind demnach keine bekannt.

Aussehen und Maße: Die Weißbinden-Spottdrossel erreicht eine Körperlänge von etwa 20,0 bis 23,5 Zentimeter. Zwischen den Geschlechtern besteht kaum ein nennenswerter Dimorphismus. Das Gefieder verfügt über eine matte Färbung. Der Rücken weist eine grau-braune Färbung auf. Die Steuerfedern sind von einer weißen Färbung. Auf den Flügeldecken und Armschwingen sind weißliche Bereiche erkennbar. Im Kontrast zum grau-braunen Rücken ist der Bürzel kräftig rotbraun gefärbt. Die Kehle und der Bauch sind weißlich gezeichnet. Die Flanken sind eher ockerfarben. Der Schnabel ist lang und schlank. Die Tarsen der Beine sind ebenfalls lang, so dass die Weißbinden-Spottdrossel gut zu Fuß auf der Suche nach Nahrung auf dem Boden ist.

Lebensweise: Die tagaktiven Weißbinden-Spottdrosseln leben außerhalb der Paarungszeit einzelgängerisch und sind ausgesprochen territorial. Die Reviere werden sowohl gegenüber Artgenossen als auch natürlichen Feinden vehement verteidigt. Dies gilt vor allem für die Paarungszeit. Weißbinden-Spottdrosseln gehören zu den Singvögeln. Da verwundert es nicht, dass sie sich durch ein breites Spektrum an Liedern und Ausrufen auszeichnen. Weißbinden-Spottdrosseln sind auch in der Lage andere Vögel und Geräusche aus dem menschlichen Umfeld nachzuahmen. Es verwundert kaum, dass sich Weißbinden-Spottdrosseln untereinander hauptsächlich über den Gesang unterhalten. Der Gesang dient insbesondere der Balz, der Kommunikation und der Revierverteidigung. Er ist sowohl am Tage als auch in der Nacht zu hören.

Verbreitung: Laut der Roten Liste der IUCN kommt die Weißbinden-Spottdrossel in folgenden Ländern vor: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Als Irrgast findet man die Weißbinden-Spottdrossel auch in Chile und gelegentlich ist sie in Peru präsent. Die natürlichen Lebensräume sind subtropisches oder tropisches trockenes Buschland, subtropisches oder tropisches Buschland in höher gelegenen Regionen sowie stark degradierte ehemalige Wälder.

Ernährung: Die Weißbinden-Spottdrossel ist ein opportunistischer Allesfresser. Sie nimmt sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich. Neben Sämereien, Körner aller Art, Früchten und Beeren werden vor allem Insekten (Insecta) sowie deren Larven und Spinnentiere (Arachnida) verzehrt. Unter den Insekten (Insecta) stehen vor allem Käfer (Coleoptera), Schmetterlinge (Lepidoptera) und Geradflügler (Orthoptera) hoch im Kurs. Allerdings wird auch Kleingetier wie Ameisen (Formicoidea) keineswegs verschmäht. Die Nahrung wird zumeist am Boden aufgelesen.

Fortpflanzung: Weißbinden-Spottdrosseln erreichen die Geschlechtsreife gegen Ende des ersten Lebensjahres. Die Paarungszeit erstreckt sich in den gemäßigten Breitengraden von Frühjahr bis in den Sommer hinein. Während dieser Zeit kommt es zu zwei bis drei, selten auch bis zu vier Bruten in einer Saison. Außerhalb der Paarungszeit leben Weißbinden-Spottdrosseln einzelgängerisch. Die Paarungszeit ist jedoch durch eine monogame Lebensweise geprägt. Selten ist bisher eine Polygamie beobachtet worden. Die Partnerschaft hält in der Regel eine Saison, in seltenen Fällen aber auch ein Leben lang. Während der Paarungszeit sind vor allem die Männchen sehr territorial. Durch ihren Gesang versuchen sie ein paarungsbereites Weibchen in ihr Revier zu locken. Zur Balz gehört nicht nur der Gesang sondern auch der Balzflug und regelrechte Verfolgungsrennen der Geschlechter. Die napfartigen Nester entstehen in höheren Büschen oder in Bäumen. Als Baumaterial dienen hauptsächlich Reisig, kleine Ästchen und weiches Material wie Gräser und ähnliches. Es wird aber auch Abfall wie Papier, anderer Zellstoff, Blätter und Tierhaare verbaut. Um den Nestbau kümmert sich überwiegend das Weibchen. Gelegentlich werden auch verlassene Nester anderer Vögel übernommen. In das fertige Nest legt das Weibchen nach der Kopulation zwischen zwei und drei Eier. Die Eier werden vom Weibchen über einen Zeitraum von 14 bis 15 Tagen gewärmt. Während dieser Zeit wird sie vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Küken sind beim Schlupf noch nackt und blind. Sie wachsen jedoch sehr schnell heran und sind bereits im Alter von gut 12 bis 15 Tagen flugfähig. Kurze Zeit später sind die Jungvögel selbständig und fliegen aus. Um die Versorgung des Nachwuchses kümmern sich beide Elternteile gleichermaßen und auch die vorgehende Brut hilft beim Aufwuchs der Nestlinge mit. Für erneute Bruten werden jeweils neue Nester errichtet.

Gefährdung und Schutz: Laut der Roten Liste der IUCN gehört die Weißbinden-Spottdrossel heute noch nicht zu den bedrohten Vogelarten. Sie ist in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes häufig anzutreffen. Nur in wenigen Regionen kommt die Weißbinden-Spottdrossel selten oder nur spärlich vor. In der Roten Liste der IUCN wird sie als least concern (nicht gefährdet) geführt.

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