Tier Lexikon Wiki
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Weißkehlmeerkatze
Datei:Weißkehlmeerkatze.jpg

Systematik
Klasse: Säugetiere

 (Mammalia)

Unterklasse: Lebendgebärende Säugetiere

 (Theria)

Teilklasse: Höhere Säugetiere

 (Eutheria)

Ordnung: Primaten

 (Primates)

Unterordnung: Trockennasenaffen

 (Haplorhini)

Teilordnung: Altweltaffen

 (Catarrhini)

Familie: Meerkatzenverwandte(Cercopithecidae)
Unterfamilie: Backentaschenaffen(Cercopithecinae)
Tribus: Cercopithecini
Gattung: Meerkatzen

 (Cercopithecus)

Art: Weißkehlmeerkatze
Wissenschaftlicher Name
Cercopithecus albogularis
Sykes, 1831

Beschreibung

Aussehen und Maße

Die Weißkehlmeerkatze erreicht eine Körperlänge von 40 bis 70 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 70 bis 100 Zentimeter sowie ein Gewicht von 4.000 bis 11.500 Gramm. Weibchen bleiben ein wenig kleiner und leichter als Männchen. Markantes Merkmal ist der helle Kranz im Kopfbereich aus weißen bis gelblichbraunen Haaren, der sich über den Kehlbereich und die Halsseiten erstreckt. Die Ohren weisen charakteristische helle Pinsel auf. Das Gesicht ist überwiegend dunkel gefärbt. Im Wangenbereich verfügt die Weißkehlmeerkatze über Backenbeutel, in denen sie Nahrung zwischenspeichert. Der Rücken ist in der Regel durch einen leicht olivgrauen Schimmer gekennzeichnet. Ansonsten ist das Fell überwiegend blaubraun bis gelblichbraun gefärbt. Männchen weisen im Schnauzenbereich eine weißliche Färbung auf.

Lebensweise

Weißkehlmeerkatzen leben fast ausschließlich in den Baumkronen und sind am Tage aktiv. Die Tiere leben in kleinen Gruppen mit gemischtgeschlechtlicher Zusammensetzung. Monogame Beziehungen sind den Primaten nicht bekannt. Eine durchschnittliche Gruppe besteht aus 10 bis 40 Individuen. Angeführt wird eine Gruppe von einem dominanten Männchen. In der Regel beansprucht er alleine das Paarungsrecht mit den Weibchen. Es sind aber auch Mehrmann-Gruppen bekannt, in denen sich mehrere Männchen mit den Weibchen paaren. Das Sozialsystem wird insbesondere durch die Tastkommunikation, also die gegenseitige Fellpflege geprägt. Dies stärkt einerseits die Bande innerhalb der Weibchen und ihres Nachwuchses und andererseits zwischen den Geschlechtern. Die Streifreviere können eine Größe von fast einem Quadratkilometer aufweisen.

Unterarten

Verbreitung

Die Weißkehlmeerkatzen sind in den tropischen Wäldern in Ostafrika insbesondere in Tansania beheimatet. Neben tropischen Regenwäldern werden auch Sekundärwälder und deren Ränder besiedelt. Die Primaten halten sich dabei fast ausschließlich in den Bäumen auf.

Prädatoren

Zu den natürlichen Fleischfressern der Weißkehlmeerkatzen gehören die üblichen Verdächtigen. Neben Raubkatzen wie dem Leoparden (Panthera pardus) und der Afrikanischen Goldkatze (Profelis aurata) fallen Weißkehlmeerkatzen auch demKronenadler (Stephanoaetus coronatus) und größeren Würgeschlangen aus der Gattung der Eigentlichen Pythons (Python) zum Opfer. Schlangen und Greifvögel haben es meist nur auf Jungtiere abgesehen.

Ernährung

Wie alle Arten der Meerkatzen, so ernährt sich auch die Weißkehlmeerkatze hauptsächlich von Früchten, Beeren, Blüten, jungen Trieben und Sprossen, Knospen und diversen Sämereien. Ihr Speiseplan wird mit Insekten, deren Larven, kleinen wirbellosen Tieren und gelegentlich auch kleinen Wirbellosen aufgewertet. Auf Nahrungssuche gehen sie in der Regel in den Baumkronen ihrer Lebensräume. Hier und da sind sie aber auch auf dem Erdboden unterwegs. Dies allerdings nur sehr selten. Während der Nahrungssuche teilt sich die Gruppe meist in kleinere Untergruppen. Als tagaktive Primaten gehen Weißkehlmeerkatzen nur am Tage auf Nahrungssuche. Ihnen kommt eine ökologische Bedeutung zu, da sie als Früchtefresser zur Verbreitung der Baumsamen beitragen.

Fortpflanzung

Die Weißkehlmeerkatze erreicht die Geschlechtsreife mit rund drei Jahren. Die Paarungszeit ist in den tropischen Lebensräumen an keine feste Jahreszeit gebunden, es kommt ab Februar allerdings zu einer erhöhten Paarungsaktivität. Regional kann die Paarungszeit stark abweichend sein. Weißkehlmeerkatzen führen eine polygame Lebensweise. Ein Männchen begattet in der Regel mehrere Weibchen, jedoch gehen die Paarungsaktivitäten vom Weibchen aus. Nach einer Tragezeit von gut 150 Tagen bringt ein Weibchen an einem ruhigen Platz ein Jungtier zur Welt. Zwillingsgeburten wurden bisher nicht dokumentiert. Pro Jahr kommt es nur zu einem Wurf. Ein Jungtier weist ein Durchschnittsgewicht von gut 350 bis 450 Gramm auf. Sie kommen mit bereits geöffneten Augen auf die Welt und halten sich instinktiv am Fell der Mutter fest. Mit bereits zwei Monaten beginnen die Kleinen mit der Aufnahme fester Nahrung. Nach spätestens sechs Monaten ist die Entwöhnung von der Muttermilch abgeschlossen. Mit Erreichen der Geschlechtsreife verlassen Männchen die Gruppe. Weibliche Tiere verbleiben in ihrer Geburtsgruppe. In Freiheit haben sie eine Lebenserwartung von 20 Jahren. In Gefangenschaft können sie ein Alter von deutlich über 20 Jahren erreichen.

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