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Wickelbär

Systematik
Klasse: Säugetiere

 (Mammalia)

Unterklasse: Lebendgebärende Säugetiere(Theria)
Teilklasse: Höhere Säugetiere

 (Eutheria)

Ordnung: Raubtiere

 (Carnivora)

Überfamilie: Hundeartige

 (Canoidea)

Familie: [1]

 Kleinbären (Procyonidae)

Unterfamilie: Potosinae
Gattung: Wickelbären

 (Potos)

Art: Wickelbär
Wissenschaftlicher Name
Potos flavus
Schreber, 1774

Beschreibung[]

Der Wickelbär erreicht eine Körperlänge von 60 bis 63 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 45 bis 50 Zentimeter sowie ein Gewicht von 1.300 bis 3.500 Gramm. Das kurze Fell des Wickelbären weist eine graubraune bis rotbraune Färbung auf. Der sehr lange Schwanz ist ebenfalls mit Fell versehen und dient beim Klettern als Greiforgan. Die Färbung des Schwanzes entspricht der Körperfärbung. Die kurzen Extremitäten enden in Füßen, die mit kräftigen Krallen versehen sind. Der Wickelbär ist in der Lage, Kopfüber einen Baumstamm hinunter zu klettern. Seine hinteren Füße können dabei um 180 Grad gedreht werden. Sein relativ kleiner Kopf endet in einer spitz zulaufenden Schnauze, die kleinen Ohren sitzen seitlich am Kopf und ragen deutlich aus dem Fell heraus.

Wickelbären sind ausschließlich in der Nacht aktiv. Den Tag über schlafen sie zumeist in geeigneten Baumhöhlen oder im Geäst. Sie sind in hohem Maße baumbewohnend und sind nur selten am Boden zu beobachten, sie halten sich nur im Geäst der Bäume auf. Wickelbären leben einzelgängerisch. Die Geschlechter treffen nur zur Paarung aufeinander.

Unterarten[]

Verbreitung[]

Das Verbreitungsgebiet des Wickelbären erstreckt sich von Mexiko bis in die nördliche Hälfte Südamerikas. Man trifft die Tiere vor allem in Belize, Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, Französisch-Guayana, Guatemala, Guyana, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Suriname und Venezuela an. Wickelbären leben ausschließlich in tropischen Regenwäldern. Nur selten sind sie auch an Waldrändern zu beobachten.

Ernährung[]

Wickelbären ernähren sich im wesentlichen von Früchten. Da überwiegend saftige Früchte gefressen werden, decken sie ihren Wasserbedarf fast ausschließlich über die Nahrung. Außerhalb der Reifezeit der Früchte fressen sie auch Blätter, Blüten, Honig, die Eier von Vögeln und gelegentlich Insekten und deren Larven. Mit ihrer langen Zunge, die eine Länge von bis zu 20 Zentimeter aufweisen kann, können Wickelbären auch Nektar aus Blüten schlürfen oder Honig aufnehmen.

Fortpflanzung[]

Weibliche Wickelbären erreichen die Geschlechtsreife mit rund 30 Monaten, Männchen sind bereits mit 18 Monaten geschlechtsreif. Die Paarungszeit erstreckt sich in den tropischen Verbreitungsgebieten über das ganze Jahr. Es kommt jedoch während der Regenzeit vermehrt zu Geburten. Die Geschlechter treffen nur zur Paarung aufeinander, mit der Aufzucht des Nachwuchses haben Männchen nichts zu tun. Nach einer Tragezeit von 100 bis 120 Tagen bringt ein Weibchen ein bis zwei Jungtiere in einem Baumnest oder einer Baumhöhle zur Welt. Der Nachwuchs ist nur wenig entwickelt, die Augen öffnen sich nach zwei bis drei Wochen. Die Säugezeit erstreckt sich über vier bis fünf Monate. Selbständig ist der Nachwuchs meist im Alter von einem Jahr. Wickelbären können ein Alter von über 20 Jahren erreichen.

Gefährdung und Schutz[]

Wickelbären sind in weiten Teilen ihrer Verbreitungsgebiete noch nicht bedroht. Jedoch leiden die Tiere unter der massiven Abholzung der tropischen Regenwäldern. Auch die Bejagung durch den Menschen hat die Art in den letzten Jahrzehnten deutlich dezimiert. Die Verluste durch Prädatoren wie den Jaguar (Panthera onca) fallen hingegen nicht ins Gewicht. In einigen Gebieten hält man Wickelbären unter zum Teil erbärmlichen Bedingungen als Haustier. Die Rote Liste der IUCN führt den Wickelbären aus nicht bedroht.

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